Beiersdorfer poltert nach HSV-Debakel


Mönchengladbach - Hamburg 4:1 (2:1)

Der Sportdirektor mochte mit seiner Meinung diesmal nicht hinter dem Berg halten. Zu sehr hatte ihn der leidenschaftslose Auftritt des Hamburger SV bei Borussia Mönchengladbach, bis gestern Tabellenletzter, genervt, als dass er - wie sonst üblich - besonnen analysierte. "Hier dürfen wir uns nicht so auseinandernehmen lassen", polterte der Sportdirektor nach dem 1:4 (1:2) im Borussia-Park. "Bei der ersten kleinen Böe sind wir umgefallen. Wenn das passiert, kommt in diesem Jahr nichts heraus.

Durch die höchste Saisonpleite stürzte der HSV auf Rang fünf ab; vor einer Woche hatten die Hanseaten die Tabelle noch angeführt. Mönchengladbach hingegen darf nach dem Sieg und dem Verlassen des letzten Platzes wieder Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen. "Der Sieg ist eine wunderschöne Sache, auch wenn das 4:1 ein wenig zu hoch ist. Wenn wir die Ergebnisse der anderen Mannschaften sehen, hat es heute richtig gepasst", sagte Trainer Hans Meyer.

Bei der zweiten Bundesligapleite in Folge traf lediglich Mladen Petric (29. Minute) für den HSV. Rob Friend (24.), Tobias Levels (42.), der eingewechselte Roel Brouwers (54.) und der überragende Nationalspieler Marko Marin (65., Foulelfmeter) erzielten die Treffer zum bislang höchsten Saisonsieg des fünfmaligen deutschen Meisters Mönchengladbach in dieser Spielzeit.

"Die ersten 20 Minuten waren noch ganz okay, da waren wir gut im Spiel. Aber dann bekommen wir blöde Gegentore", sagte Petric. "Es kann sein, dass das an der Abstimmung liegt, weil wir immer wieder umstellen müssen." Die deutliche Niederlage allein am Fehler der drei Abwehrspieler Bastian Reinhardt (Mittelfußbruch), Guy Demel (Muskelfaserriss) und Michael Gravgaard (Handoperation) festzumachen, wäre aber zu einfach. Denn in Mönchengladbach ließen die Hamburger alles vermissen, was sie zuvor auf Rang zwei der Tabelle geführt hatte: Leidenschaft, Abgeklärtheit, spielerische Linie.


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