Fast ein Freundschaftsspiel im Volkspark


Wenn morgen die Teams vom HSV und von Galatasaray Istanbul aufeinandertreffen, fiebern Zehntausende Deutsch-Türken mit - und sind dabei hin- und hergerissen


Es ist mehr als ein gewöhnliches Fußballspiel: Das Duell zwischen dem HSV und Galatasaray Istanbul im Achtelfinale des Uefa-Pokals beschert den Fußballfans einen ganz besonderen Prickelfaktor. Etwa 60 000 Türken sind in Hamburg zu Hause, viele von ihnen fiebern dem Spiel im Volkspark entgegen.

Ganz besonders ist die Stimmung am Steindamm in St. Georg - hier schlägt das Herz der türkischen Anhänger in der Hansestadt. Denn hier sind die Räumlichkeiten des "Galatasaray Sportverein Hamburg und Umgebung e.V.". In den Vereinsräumen treffen sich Mitglieder Woche für Woche, um sich die Auftritte ihrer Lieblinge in der Meisterschaft oder im internationalen Wettbewerb gemeinsam auf einer Großbildleinwand anzusehen. "Es ist ein Traum, der wahr wird", prophezeit Abdullah Akar mit Blick auf die Partie. Der Vorsitzende des Vereins wirkt dabei nicht verbissen, ganz im Gegenteil: Er stellt klar, dass es unabhängig vom Ergebnis des Spiels zu einem wundervollen Erlebnis werden wird. "Viele von uns sind auch HSV-Fans. In der Bundesliga drücken wir ganz fest die Daumen, dass Hamburg Deutscher Meister wird. Wer am Ende auch gewinnt, es wird nicht wehtun. Wir sind auf jeden Fall weiter."

Wie sein Freund Akar hofft auch Ziya Toprak auf ein "Freundschaftsspiel" in der Nordbank-Arena. "Wir sind integriert, leben hier mit unseren Familien, haben uns angepasst. Hamburg und Istanbul, das sind die schönsten Städte der Welt", sagt das Vorstandsmitglied des Galatasaray Sportvereins. Seitdem feststehe, dass der HSV auf den türkischen Rekordmeister treffen werde, habe er "einige schlaflose Nächte" verlebt, erzählt Toprak. "Mein Telefon stand nicht still. Dieser Klub ist für viele Türken wie eine Religion, sie lieben Galatasaray, vielleicht sogar zu sehr. Hätten wir 50 000 Eintrittskarten bekommen, hätten wir das Stadion allein gefüllt. So verrückt sind unsere Fans."

Doch die Tickets gingen gar nicht erst in den freien Verkauf: Das Stadion war ausverkauft, nachdem die Dauerkarteninhaber und Mitglieder des HSV von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hatten. Laut den Richtlinien des europäischen Fußballverbands Uefa müssen fünf Prozent der Tickets an die Gäste abgestellt werden. Die Hamburger Verantwortlichen zeigten sich großzügig, verdoppelten dieses Kontingent. Unter den 51 200 Zuschauern im Volkspark werden zwischen 15 000 und 20 000 Türken erwartet.

Die Galatasaray-Fans, die kein Ticket ergattern konnten, freuen sich trotzdem auf die Partie. "Ich werde das Spiel im Fernsehen verfolgen", sagte Hüseyin Tasdelen, ein Friseur, der ursprünglich aus Istanbul stammt. Er arbeitet am Steindamm, und so wird er die Euphorie zwangsläufig miterleben. Schließlich wird das Spiel, das am Donnerstagabend um 18 Uhr beginnt, auf dem Kiez allgegenwärtig sein. In den zahlreichen türkischen Restaurants werden die Gäste vor den Fernsehbildschirmen live mitfiebern. "Der HSV ist zwar ziemlich stark, aber Galatasaray gewinnt zu 80 Prozent", so lautet Hüseyin Tasdelen Prognose.

Nebenan arbeitet Cetu Cemla in einem türkischen Restaurant. Er ist seit vielen Jahren Galatasaray-Fan, doch das Spiel wird er nicht verfolgen: "Das halten meine Nerven nicht aus, wenn ich mir das ansehe." Der 57-Jährige aus Anatolien lebt seit 1974 in Deutschland und ist sich sicher, dass sein Verein gewinnt. "Der HSV hat keine Chance. Galatasaray ist besser."

Auch bei Fatih Sertkaya, einem Kebab-Verkäufer, ist Fußball in dieser Woche das Topthema. Allerdings schlägt sein Herz für den HSV. "Ich mag Galatasaray überhaupt nicht. Für mich steht Hamburg an erster Stelle." Er wird sich das Spiel mit anderen Fans im Restaurant anschauen - und hofft auf einen 2:0-Sieg für die Hausherren.





Eine Frechheit... so viele HSV Fans werden vr der Tür stehen müssen, weil sie keine Karten abbekommen haben, stattdessen wird das Gästekontingent erhöht, sowas hats zuvor noch nicht gegeben. FInde das einfach daneben und das grenzt an Betrug am eigenen Fan.... oder soll ich eher sagen zahlender Konsument.... wallbash


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