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Duell um Tabellenspitze
Zwei Mannschaften, ein Ziel


Eigentlich, so sagte Uli Hoeneß einmal während des Wintertrainingslagers in Dubai, sei der FC Bayern für ihn schon Tabellenführer. „Wir sind ja gefühlter Herbstmeister geworden. Vier Tore ist für Bayern nichts“, sagte der Manager damals ob des nur ganz knapp verpassten Spitzenplatzes vor der Winterpause. Nur aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses behauptete die TSG Hoffenheim Platz eins vor den punktgleichen Münchnern.

Am Freitag nun hat der Titelverteidiger endlich die Gelegenheit, den Platz an der Sonne erstmals in dieser Saison tatsächlich zu übernehmen. „Man braucht nur auf die Tabelle zu schauen. Wir sind höchstmotiviert“, sagte Jürgen Klinsmann vor dem Duell mit dem Vierten Hamburger SV. Schon ein Punkt würde seiner Mannschaft genügen, um an Hoffenheim, das erst am Samstag zuhause gegen Cottbus spielt, vorbeizuziehen. Doch Klinsmann strebt die optimale Ausbeute in diesem Nord-Süd-Gipfel an: „Wir wollen drei Punkte holen.“

Nach der beeindruckenden Vorstellung beim 5:1-Pokal-Viertelfinaleinzug am Dienstag in Stuttgart haben die Bayern mit viel Selbstvertrauen im Gepäck die Reise nach Hamburg angetreten. „Die Mannschaft ist hochmotiviert. Wir wollen so schnell wie möglich an die Tabellenspitze“, betonte Klinsmann. Aber auch die Hamburger - durch einen 3:1 gegen den TSV 1860 ebenfalls noch im DFB-Pokal dabei - sind heiß auf dieses Spiel. „Wir können mit einem Sieg Tabellenführer werden“, frohlockte Vorstandschef Bernd Hoffmann. Nur zwei Punkte liegen die Hanseaten hinter dem FCB.

„Der HSV ist ein harter Brocken. Es wird richtig schwer für uns dort“, weiß Klinsmann. Befürchtungen, dass seine Mannschaft nach dem klaren Sieg gegen Stuttgart und dem anschließenden überschwänglichen Medien-Echo überheblich werden könnte, hat er nicht. „Wir haben in dieser Saison noch einiges vor, denken aber nur von Spiel zu Spiel. Die Mannschaft ist sehr konzentriert und fokussiert“, sagte der Bayern-Coach, der auch keinen Anlass sieht, sich als großer Mahner vor seine Truppe zu stellen: „In unserer Mannschaft steckt sehr viel Erfahrung. Sie wissen sehr wohl, dass wir uns beim Tanz auf drei Hochzeiten keine Nachlässigkeiten erlauben dürfen.“

Gegen den HSV schon mal gar nicht. Auch ohne den zukünftigen Münchner Ivica Olic, der Kroate fehlt aufgrund einer Sperre und dürfte vom Ex-Bayern Paolo Guerrero ersetzt werden, steckt sehr viel Potenzial in dieser Mannschaf. „Ich habe keine Angst vor den Bayern, wir spielen daheim“, führt HSV-Coach Martin Jol an, „es könnte ein richtiger Thriller werden, der uns viel Freude machen wir.“

Außerdem ist der HSV in jüngster Vergangenheit nicht unbedingt der Lieblingsgegner der Münchner gewesen. Die Bilanz seit der Saison 2005/06 ist schlechter als gegen jeden anderen Erstligisten: In den letzten sieben Partien gelang den Bayern nur ein Sieg, daneben gab es je drei Unentschieden und Niederlagen. Das Hinspiel in München endete nach einer 2:0-Führung des Rekordmeisters noch 2:2.

Währen beim HSV mit Olic eine wichtige Stütze fehlt, kann Klinsmann nahezu aus dem Vollen schöpfen. So kehrt Daniel van Buyten nach überstandenen Magen-Darm-Problemen wieder in den Kader zurück, Lukas Podolski sei allerdings „noch nicht so weit. Er ist noch im Aufbautraining“, berichtete der Bayern-Coach, der nur wenig Anlass sieht, seine Startelf gegenüber der Gala in Stuttgart zu ändern. Nur wer einen möglichen Elfmeter schießen würde, das wollte Klinsmann offen lassen: „Das werden die Jungs unter sich ausmachen.“


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