"Klopp vertraut mir, das ist das Wichtigste"
05-Zugang Isaac Boakye glücklich über den Neustart

Vom 07.01.2008

Seit Samstagmorgen dreht Isaac Boakye in Trainingsklamotten des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 seine Runden. Gestern sprach die AZ mit dem 26-jährigen Stürmer, der zunächst bis Saisonende vom Erstligisten VfL Wolfsburg an den Bruchweg ausgeliehen ist. Wider die Ankündigung Wolfsburger Journalisten funktioniert die Verständigung mit dem Ghanaer in Englisch gut. Boakye redet nur äußerst leise.

Herr Boakye, wie ist Ihr erster Eindruck von den Kollegen, vom Trainergespann?

Boakye: Es tut gut, hier zu sein. Ich bin freundlich empfangen worden. Aber die Kollegen wirken auch alle sehr selbstbewusst. Das gefällt mir.

Trainer Jürgen Klopp wollte Sie unbedingt haben, weil er Sie vor vier Jahren schon eine Zeitlang im Probetraining hatte, bevor Sie dann nach Bielefeld wechselten. Klopp weiß also genau, was für ein Typ Spieler Sie sind. Wissen Sie auch, was für ein Typ Trainer Klopp ist?

Boakye: Als ich vor ein paar Wochen zur medizinischen Untersuchung und Gesprächen mit dem Trainer und dem Manager hier in Mainz war, hat es mich unheimlich motiviert zu hören, welche Meinung der Trainer von mir hat. Dass ich im bisherigen Saisonverlauf in Wolfsburg wenig gespielt habe, hat ihn nicht interessiert. Er vertraut mir. Das ist das Wichtigste für mich. Nach Spielen mit Bielefeld und Wolfsburg gegen Mainz haben wir uns immer wieder kurz unterhalten, miteinander gelacht. So etwas macht auch Eindruck.

Warum haben Sie den Durchbruch in Wolfsburg nicht geschafft?

Boakye: Die vergangene Saison ist etwas unglücklich gelaufen, da war ich zu Anfang verletzt, habe dann aber zum Saisonende hin gut gespielt. Vor dieser Saison hatte ich eine gute Vorbereitung, habe in Testspielen viel getroffen, aber der Trainer hat mich nicht aufgestellt. Ich weiß nicht wieso, aber sowas gibt´s ja auch häufiger im Profigeschäft. Vielleicht ist es gut, dass es so gelaufen ist. Hier kann ich unbelastet neu starten.

Kollegen in Wolfsburg sprechen davon, dass Sie ständig mit kleineren Verletzungen zu tun hatten. Wie steht es um Ihre Gesundheit?

Boakye: Meine angeblichen Verletzungen sind in Wolfsburg von Leuten nur als Entschuldigung dafür benutzt worden, dass ich nicht gespielt habe. Ich war von Juni bis Dezember 2007 nicht einmal verletzt, ich habe jeden Tag trainiert. Aber mich interessiert die Vergangenheit jetzt nicht mehr.

Jürgen Klopp lobt ihre offensiven Stärken, spricht aber auch von einem ausbaufähigen Defensivverhalten. Hat er Recht?

Boakye: Als ich in Bielefeld Stammspieler war, habe ich viel Defensivarbeit geleistet. Es kommt halt immer auf die Spielsituation an, nach der richte ich mich. Und natürlich nach den Worten des Trainers.

Sie haben Arminia Bielefeld 2003/04 mit 14 Treffern zum Aufstieg verholfen. Was haben Sie sich für die Rückrunde in Mainz vorgenommen, in der es wieder um den Aufstieg geht?

Boakye: Ich bin kein Wahrsager, kann also nicht von einer bestimmten Trefferquote sprechen. Klar ist, dass ich Tore erzielen will. Aber ich will diesem Team, das jetzt schon sehr viel erreicht hat, einfach durch mein Spiel weiterhelfen, damit ein Traum für uns wahr wird.