Mainz 05 springt zurück auf Rang drei

Zweitligist gewinnt nach spannender Partie mit 2:1 in Osnabrück / Subotic und Borja treffen

Vom 28.04.2008

OSNABRÜCK Der FSV Mainz 05 ist am 30. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder auf den dritten Aufstiegsplatz gesprungen. Das Team von Jürgen Klopp setzte sich gestern vor 12000 Zuschauern in einer spannenden, emotionsgeladenen Partie beim VfL Osnabrück 2:1 (2:1) durch.
Von

Jens Grützner

Am Freitag kommt es nun zu einem besonderen Spiel am Bruchweg zwischen den 05ern und dem gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Kaiserslautern. 05-Trainer Jürgen Klopp: "Ich glaube, es gab noch kein Derby, in dem es um so viel ging. Das Spiel müssen wir gewinnen, wollen wir uns weiter in der Stadt aufhalten. "

Milorad Pekovic flitzte sofort zu Klopp und sprang diesem in die Arme. Bo Svensson, der den letzten gefährlichen Ball der Osnabrücker in der vierten Minute der Nachspielzeit aus dem 05-Strafraum getreten hatte, ballte die Fäuste und brüllte seine Freude heraus. Viele Mainzer eilten zu Keeper Daniel Ischdonat, der den Sieg durch seine Parade in der 88. Minute gegen den zwei Meter vor ihm stehenden Rouwen Hennings gesichert hatte. Derweil sanken die Osnabrücker auf den Rasen. Deren Abstiegskampf geht weiter. Die finalen Bilder bewegter 90 Fußballminuten.

Sicher: Die Gäste hätten aufgrund ihrer klaren Konterchancen in der zweiten Hälfte die Partie früh entscheiden müssen. "Aber für das Gesamterlebnis hier war es besser, dass wir sie nicht gesetzt haben", sagte Klopp. So erzitterte sich der FSV gegen kämpferische, zu Hause bärenstarke Aufsteiger die drei Punkte. Das schweißt weiter zusammen "Und das muss allen in Mainz den finalen Schub geben, das muss die letzte Euphorie in diesem Aufstiegskampf erzeugen", so der Coach.

Zumindest im Derby gegen den FCK müssen die 05er auf Innenverteidiger Nikolce Noveski verzichten. Der Mazedonier sah in der 42. Minute die fünfte Gelbe Karte. Noveski stand nun zum zweiten Mal auswärts in Serie neben sich. In Augsburg verschuldete er beide Gegentore beim 1:2. Gestern leitete er das 0:1 ein. In der 36. Minute verlor der Verteidiger den Ball gegen Marcel Schuon. Dieser schickte Nico Frommer in den 05-Strafraum. Nach einem Zweikampf dort mit Neven Subotic entschied Schiedsrichter Stefan Lupp auf Strafstoß. "Dass das kein Elfmeter war, ist klar", so VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz. Doch Thomas Cichon verwandelte. Und die Führung war verdient, weil die Gastgeber nach starken Anfangsminuten der 05er deren plötzliche Lethargie, die fehlerhaften Zuspiele, nutzten, um sich selbst in Fahrt zu bringen.

Doch dieses Mal reagierten die 05er gut. Allen voran der 19-jährige Neven Subotic zeigte sich nicht geschockt vom Unglück. Nach einem Freistoß von Miroslav Karhan tauchten Subotic und Noveski am langen Pfosten auf, der Amerikaner drückte die Kugel über die Linie. "Aber das war kein freistoßwürdiges Foul", monierte Claus-Dieter Wollitz. Dabei hatte Andreas Schäfer dem Mainzer Tim Hoogland den Ellenbogen ins Gesicht gezogen. Es folgte die überragende Kombination aus Mainzer Sicht: Daniel Gunkel spielte einen langen Flachpass der Extraklasse - seine neunte Torvorlage der Saison. Denn Felix Borja setzte sich im Laufduell mit Dominique Ndjeng und den aus seinem Tor geeilten Tino Berbig durch. Der Ecuadorianer erzielte Saisontreffer Nummer 14 ins leere Netz.

In der zweiten Hälfte gab´s dann die katastrophalen Konter der Gäste. Der eingewechselte Chadli Amri (72., 80.) vergab genauso wie der völlig allein auf Berbig zulaufende Milorad Pekovic (58.) und Miroslav Karhan (74.). Auf der Gegenseite bestürmten die Osnabrücker mit aller Kraft weiter das Tor von Ischdonat. Henning Grieneisen donnerte die Kugel an die Latte (57.), Nico Frommer hätte nach einem tatsächlichen Foul von Neven Subotic einen Elfmeter erhalten können (69.) Claus-Dieter Wollitz: "Aber uns fehlt das Quäntchen Glück, in so einem Spiel noch ein Unentschieden zu holen." Jürgen Klopp: "Wir können aus diesem Spiel viel mitnehmen." Vor allem drei Punkte.