05ern fehlt´s an Durchschlagskraft

Individuelle Klasse der Kölner entscheidet Spiel

Vom 13.05.2008

rh. KÖLN Die Geschichte des Spieles, das dem 1. FC Köln die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ermöglichte und das dem FSV Mainz 05 die Chance raubte, aus eigener Kraft in die Beletage der bundesdeutschen Kicker aufzusteigen, ist eigentlich schnell erzählt. Nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg der Kölner waren sich nämlich beide Trainer in einer Beziehung absolut einig. "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", sagte 05-Coach Jürgen Klopp. "Wir hatten in den entscheidenden Szenen mehr Durchschlagskraft", meinte FC-Trainer Christoph Daum.

Dabei hatte es für die Gäste vor 50 000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner WM-Arena nicht schlecht begonnen. Trotz der überraschenden personellen Umstellungen hinterließen die Mainzer zunächst den besseren Eindruck. Die ersten 20 Minuten jedenfalls gehörten den Rheinhessen - auch wenn sie bereits dort besagte Durchschlagskraft vermissen ließen. Halbchancen durch Nejmeddin Daghfous, durch Daniel Gunkel und durch Markus Feulner. Kurzum: Feldüberlegenheit, die nichts einbrachte.

Dann aber kam der 1. FC Köln erstmals gefährlich vor das Mainzer Tor, und der Ball war direkt drin. Ümit Özat hat eine Ecke von rechts vors Tor gezogen, Neven Subotic und Tim Hoogland waren nicht hoch genug gesprungen und Rode Antar konnte mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck das 1:0 erzielen (22.).

Die Mainzer antworteten erneut mit vagen Möglichkeiten. Die beste noch durch Milorad Pekovic, der frei stehend das Leder über das Tor drosch. Doch schon der nächste Standard der Kölner hätte für die Vorentscheidung sorgen können. Diesmal war Özat per Freistoß der Vorbereiter, Zweiliga-Top-Torjäger Milivoje Novakovics Kopfball-Treffer wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. In der Folgezeit erspielten sich die Hausherren durch überfallartige Angriffe und vor allem durch Nationalspieler Patrick Helmes die klareren Möglichkeiten. Bis sich der Mainzer Markus Feulner ein Herz fasste und den Kölner Schlussmann Faryd Mondragon zu einer Faustabwehr zwang.

Konter aus dem Bilderbuch

Die zweite Halbzeit begann zwar mit der nächsten Mainzer Chance, als der Kopfball von Subotic nur auf die Kölner Querlatte tropfte, doch das Spiel wurde insgesamt ausgeglichener. Novakovic traf nach einem Fehler von Nikolce Noveski den Pfosten, Thomas Broich verfehlte mit seinem Kunstschuss nach Fehler von Gunkel das Tor nur knapp. Auf der anderen Seite zwang Daghfous Mondragon zu der nächsten Faustabwehr - all das Szenen, die nur ein Vorgeplänkel der Entscheidung waren. Denn in der 67. Minute war es dann so weit. Ein Bilderbuchkonter, den Novakovic auf der linken Seite mit einem perfekt getimten Flügelwechsel auf rechts zu Helmes einleitete, schloss erneut Antar zum 2:0 ab. Die Feierlichkeiten in Köln begannen.

Die Mainzer machten nun gänzlich auf, boten Kontermöglichkeiten, die allerdings von den Kölnern nicht genutzt wurden. Einmal noch hätte Spannung aufkommen können. Allerdings bugsierte Youssef Mohamad den Drehschuss des eingewechselten Mainzers Isaac Boakye noch von der Linie. Dies war in der 83. Minute. Und es war die letzte Mainzer Möglichkeit.