Wache klagt nur über normale Pein

Mainz 05 spielt heute Abend mit Stammtorhüter in Aue / Subotic: "Die werden uns hassen"

Jürgen Klopp wird heute Abend im Auswärtsspiel des FSV Mainz 05 beim FC Erzgebirge Aue (18 Uhr) wohl jener Mannschaft das Vertrauen schenken, die zuletzt zwei Mal 1:1 in der Zweiten Liga spielte. Mit dabei ist der genesene Keeper Dimo Wache. Dessen Ersatzmann Daniel Ischdonat muss allerdings verletzungsbedingt passen. Der mazedonische Nationalspieler Nikolce Noveski flog gestern gesund nach einem 45-minütigen Auftritt beim 2:2 gegen Bosnien am Mittwoch direkt nach Aue.


Von

Jens Grützner

Dass Dimo Wache gestern Mittag noch ein paar Worte über die Knieblessur verlieren sollte, die einen Einsatz heute Abend in Aue zeitweise in Frage stellte, passte dem Kapitän des FSV Mainz 05 nicht so ganz in den Kram. "Was ich habe, ist doch egal", sagte der 34-jährige Torsteher. Auf neuerliche Nachfrage sagte Wache: "Um die ganze Sache ist mir einfach zu viel Wind gemacht worden. Ich habe mir ein paar Tage Pause gegönnt, fertig." Fakt ist, dass Waches bereits "elf Mal" operiertes rechtes Knie eine Reizreaktion zeigte, dass sich Flüssigkeit im Gelenk ansammelte. Der Mainzer Schlussmann begab sich deshalb zum Operateur seines Vertrauen, um die Angelegenheit überprüfen zu lassen. "Ich verspüre normale Schmerzen für einen 34-jährigen Torwart", sagte der Mainzer Kapitän. "Die Hauptsache ist, dass es geht." Daran ließen die Trainingseindrücke am Morgen keinen Zweifel.

Keeper Adolf vor Abschied

Wäre Wache nicht im Stande zu spielen, stünden die 05er vor einem echten Problem, denn Ersatzmann Daniel Ischdonat machte die Fahrt ins Erzgebirge nicht mit. "Es geht nichts", klagte der 31-Jährige gestern Mittag nach intensiven Behandlungen. "Die Adduktoren zwicken", sagte der Keeper. Im Training war ein Ausfallschritt folgenschwer.

"Wir nehmen auf jeden Fall drei Torleute mit nach Aue", sagte Trainer Jürgen Klopp. Auch wenn der Coach nach der gestrigen Einheit von einem problemlosen Auftritt Waches ausging. Oberliga-Schlussmann Rainer Adolf ist genauso im Erzgebirge dabei dabei wie A-Junior Pierre Kleinheider. Für Adolf, der schon ein paar mal bei den Profis auf der Bank saß, könnte es einer der letzten Ausflüge als Mainzer sein. Weil er 23 Jahre alt ist, passt er nicht mehr in das Konzept der Amateure, die per Dekret auf Unter-23-Jährige setzen müssen. "Die Lage ist ein bisschen verzwickt", sagt der Torwart. "Noch habe ich eine Zukunft hier nicht ganz abgeschrieben, aber es sprechen ein paar Punkte gegen mich." Zuvorderst der 20-jährige Oberliga-Ersatzmann Daniel Davari und der 18-jährige Kleinheider. Rainer Adolf hofft, dass er zumindest früh genug am Samstag wieder am Bruchweg ist, um ab 15.30 Uhr im Oberliga-Spitzenspiel gegen Worms mitzumischen. "Da habe ich noch eine Rechnung offen." Das Hinspiel endete 0:1.

Pierre Kleinheider bestieg bestens gelaunt den Mannschaftsbus gen Osten. "Ich schnuppere jetzt einfach mal rein", sagte er. Der Junior war seit vergangenen Freitag im Profitraining. Auch der 19-jährige Innenverteidiger Neven Subotic war gut drauf im Hinblick auf das Duell. "Der Platz in Aue wird feucht und tief sein. Und die Leute im Stadion werden uns hassen. Was für eine wunderbare Situation." Das meint der bärenstarke Amerikaner ernst. Bo Svensson musste zu Hause bleiben, den Innenverteidiger plagt eine Magen-Darm-Grippe. Chadli Amri wird weiter wegen Rückenbeschwerden behandelt. Nicht im Kader aus sportlichen Gründen: Ranisav Jovanovic und Wellington.