Vom 17.03.2008

Aufgrund der Spielanteile und Anzahl guter Chancen hätte Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 gestern beim TSV 1860 München gewinnen müssen. Doch es reichte nur zu einem 1:1.


System: Jürgen Klopp vertraute derselben Formation, die ein 1:0 gegen Kickers Offenbach geholt hatte, also wieder Srdjan Baljak im Sturm statt des von einer Bronchitis genesenen Isaac Boakye. Klopp: "Baki sollte in den Freiräumen wirbeln, das hat er gut gemacht." Boakye saß auf der Bank. Der Münchner Trainer Marco Kurz stellte den im 4-4-2-System agierenden Mainzer ein eben solches entgegen. Starstürmer Antonio di Salvo agierte erstmals wieder von Anfang an nach langer Verletzungspause, Kreativspieler Berkant Göktan saß nach seiner Bandscheibenoperation auf der Bank.

Erste Hälfte: Die Mainzer ergriffen früh die Initiative, allerdings zunächst halbherzig im Vorwärtsgang. Einem Schüsschen von Felix Borja (5.) folgte ein scharfer Freistoß von Daniel Gunkel auf den kurzen Pfosten (19.). In der 28. Minute köpfte Neven Subotic nach einem Freistoß von Miroslav Karhan ans Außennetz. Die Münchner hatten eigentlich nur eine Halbchance, als Tim Hoogland eine Hereingabe von Daniel Bierofka nach einem schönen Freistoßtrick klärte (29.). Marco Kurz: "Wir haben zu viele Fehlpässe gespielt." Die 05er bestraften dieses Fehlverhalten jedoch nicht. In der 43 Minute pfiffen die einheimischen Fans erstmals.

Zweite Hälfte: Nach dem verletzungsbedingten Aus von Daniel Gunkel beorderte Jürgen Klopp Chadli Amri ins Mittelfeld hinter die Spitzen, ordnete die Raute an. "Doch nach guten Ansätzen hat Chadli überzogen", sagte der 05-Coach. Aufgrund des guten Pressingverhaltens von Markus Feulner passierte die 1:0-Führung. Die TSV-Fans forderten: "Wir wollen euch kämpfen sehen." Die Gastgeber waren konsterniert. Es folgte der unberechtigte Elfmeterpfiff, das 1:1. Kurz brachte anschließend Berkant Göktan, der wie ein Heilsbringer gefeiert wurde. "Aber er hatte nicht die Spritzigkeit für Überraschungsmomente", so der Coach. Klopp stellte wieder um auf das flache 4-4-2, weil ihm die Münchner zu leicht über die Außen kamen. Die Mainzer hatten schnell mehr vom Spiel - ohne jedoch einen Konter eiskalt setzen zu können.

Fazit: Die 05er bleiben ihrer Linie treu: Sie halten den Aufstiegskampf spannend.