Kein Aufstieg - Ära Klopp in Mainz zu Ende

5:1 gegen St. Pauli reicht 05ern nicht / Kaiserslautern rettet sich durch 3:0 über Köln / Offenbach steigt ab

Vom 19.05.2008

red. MAINZ/KAISERSLAUTERN Trauer statt Jubel - Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 hat den erneuten Bundesliga-Aufstieg verpasst. Zum Saisonfinale reichte der 5:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli nicht zum Vorstoß auf einen Aufstiegsplatz. Statt dessen hieß es Abschied nehmen von Coach Jürgen Klopp.


Weil 1899 Hoffenheim zeitgleich zu Hause die Spvgg. Greuther Fürth mit 5:0 besiegte, marschierte der als Aufsteiger in die Saison gestartete "Dorfklub" direkt ins Fußball-Oberhaus durch. Der SC Freiburg, der sich ebenfalls noch vage Aufstiegshoffnungen machen durfte, unterlag dem Tabellenachten SV Wehen Wiesbaden mit 0:2. Riesenjubel herrschte derweil in Kaiserslautern, wo der vor Wochen bereits weit abgeschlagene 1. FCK durch einen 3:0-Erfolg über Aufsteiger 1. FC Köln das rettende Ufer erreichte. Den Gang in die Dritte Liga müssen dagegen die Offenbacher Kickers antreten, die beim VfL Osnabrück mit 0:3 verloren.

"Es wird schwer, das alles zu verarbeiten", meinte Klopp mit Tränen der Rührung in den Augen, nachdem ihm 20300 Zuschauer im ausverkauften Mainzer Bruchwegstadion einen bewegenden Abschied bereitet hatten. Der 40-Jährige, der im Februar 2001 vom Spielfeld auf die 05-Trainerbank gewechselt war und die Mainzer 2004 in die Bundesliga geführt hatte, wurde von den Fans mit Gesängen und Sprechchören frenetisch gefeiert. Seinen schon vor Wochen geäußerten Entschluss, im Falle des Nichtaufstiegs seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, wollte Klopp dennoch nicht revidieren: "Die Entscheidung steht, mich umzustimmen hat keinen Sinn mehr. Es wird so schon schwer genug." Am späten Freitagnachmittag wird sich der Kulttrainer bei einer großen Feier in der Mainzer Innenstadt endgültig von den 05ern verabschieden. Gegen St. Pauli hatten die Mainzer schnell eine 3:0-Führung herausgeschossen, doch Hoffenheim konterte im "Fernduell" souverän.

Während am Rhein Wehmut herrschte, lag die Pfalz im Freudentaumel. "Das war ein Fußball-Wunder. Irgendjemand wollte, dass es mit dem FCK weitergeht", erklärte Klubchef Stefan Kuntz nach der späten Rettung des über weite Strecken der Saison auf einem Abstiegsplatz herumdümpelnden Traditionsvereins. Nach dem Spiel kam es im Innenraum des Stadions zu schweren Ausschreitungen zwischen Randalierern beider Lager, die erst von der Polizei beendet werden konnten.

Als letzter Absteiger aus der Ersten Liga steht seit Samstag der 1. FC Nürnberg fest. Werder Bremen spielt nächste Saison in der Champions League, der FC Schalke 04 geht als Tabellendritter in die Qualifikation für die "Königsklasse". Der VfL Wolfsburg, der Hamburger SV und Borussia Dortmund spielen im Uefa-Pokal.