05-Torwarttrainer: "Hat schon den einen oder anderen Punkt geholt" / Wache vor Rückkehr?


Vom 26.02.2008

Zwei kapitale Schnitzer in den vergangenen beiden Heimspielen von Daniel Ischdonat haben die Torwart-Diskussion rund um den Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 angeheizt. Für Torwart-Trainer Stephan Kuhnert dennoch kein Grund, schon jetzt Konsequenzen zu ziehen.


Von

Roland Hessel

"Natürlich wird jetzt diskutiert. Das ist nicht zu vermeiden", gibt sich Stephan Kuhnert, der in der eigenen aktiven Zeit so einige Auf und Abs mitgemacht hat, gelassen. Der 47-Jährige weiß natürlich, dass nun der Name Dimo Wache vehement ins Spiel gebracht wird. "Es ist nunmal so, dass sofort der Baum brennt, wenn ein Torhüter einen Fehler macht. Und dass dann Dimo als langjährige Nummer eins gehandelt wird, ist auch völlig normal."

Ob aber der eigentliche Stammkeeper, der nach seiner halbjährigen Verletzungspause seit zwei Begegnungen immerhin wieder auf der Bank sitzt, beim nächsten Auswärtsspiel in Freiburg (Montag, 3. März, 20.15 Uhr), tatsächlich ins Mainzer Tor zurückkehrt, darauf wollte sich Kuhnert gestern im AZ-Gespräch nicht festlegen. "Wir haben eine ganze Trainingswoche Zeit und werden diese auch abwarten", so der einstige Zweitliga-Keeper: "Wir werden ganz normal arbeiten und dann am Montag eine gute Lösung präsentieren."

"Eine bittere Geschichte"

Über den 31-Jährigen Ischdonat, der als eigentliche Nummer drei nach dem Ausfall der eigentlichen Nummer zwei Christian Wetklo seit zehn Begegnungen das 05-Tor hütet, will Kuhnert indes nicht den Stab brechen. "Ischi hat der Mannschaft ja schon den einen oder anderen Punkt geholt", betont der Torwarttrainer, der aber auch die gravierenden Fehler des gebürtigen Leverkuseners gegen Greuther Fürth und nun gegen Jena nicht in Abrede stellt. "Bei dem Freistoß von Jan Simak muss er einfach stehen bleiben, darf die Bewegung nicht mitmachen. Dann hat er den Ball, dann passiert nichts." Ischdonat hatte den zwar aufs Tor gezogenen, aber eigentlich ungefährlichen Freistoß unterschätzt, darauf gehofft, dass die Situation bereinigt wird, bevor der Ball in seine Nähe kam. Als dem nicht der Fall war, reagierte er zu spät und falsch. "Eine bittere Geschichte für ihn", so Kuhnert. "Seine Enttäuschung hat man ihm deutlich angesehen."

Der zweite Gegentreffer, als Jenas Sami Allagui eine Simak-Ecke am kurzen Pfosten relativ unbedrängt einnicken durfte, muss Ischdonat nicht auf seine Kappe nehmen. "Nicht sein Fehler", legt sich Kuhnert fest. "Da muss ein Feldspieler klären. Aus mangelnder Disziplin oder auch Aufmerksamkeit ist dies nicht geschehen." Zugeteilt war in diesem Fall Felix Borja, doch der Angreifer hatte überhaupt nicht ins Geschehen eingegriffen. Grundsätzlich, so Kuhnert weiter, seien solche Bälle für einen Torhüter schwer zu verteidigen. "Die Ecke kam gut in die Schnittstelle." Dass die Pfosten bei Eckbällen der Gegner seit Saisonbeginn nicht mehr durch Abwehrspieler besetzt sind, hat für den Torwarttrainer auch keine Bedeutung. "Ich glaube nicht, dass das Tor nicht gefallen wäre, wenn da ein Spieler auf der Linie gestanden hätte."

Ischdonat oder Wache, einer der beiden Routiniers wird also in Freiburg das Mainzer Gehäuse hüten. Der 34-Jährige Wache sei bereit für einen Einsatz, unterstreicht Kuhnert, betont aber noch einmal: "Ischdonat hat bisher stark gehalten. Wir haben grundsätzlich gute Torhüter. Und einer wird am Montag spielen..."