Finanzvorstand Andres und Manager Heidel nennen Zahlen für Lizenz in Erster und Zweiter Liga

Vom 19.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat die Lizenzunterlagen für die Erste und Zweite Liga bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht. In Liga eins wird für die Saison 2008/2009 ein Gewinn erwartet, im Unterhaus wäre der Etat ausgeglichen.


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Lutz Eberhard

Es gab Jahre vor dem Erstligaaufstieg des 1. FSV Mainz 05, da wurde im Lizenzierungsverfahren kräftig gezittert. Diese Zeiten sind vorbei, entspannt erläuterten Finanzvorstand Friedhelm Andres und Manager Christian Heidel die Zahlen für die kommende Spielzeit. Offen ist, in welcher Liga die Nullfünfer in der nächsten Spielzeit kicken werden. Die Zahlen für die DFL-Zentrale in Frankfurt wurden wie in den vergangenen Jahren vom Mainzer Wirtschaftsprüfungsunternehmen Treurag AG mit einem Testat versehen.

"Unser Zahlen sind gesichert, den gerade für die Erste Liga basieren sie ja auf drei Jahren Erfahrung", erläuterte Andres. Der 05-Finanzchef verdeutlichte, dass ein Vergleich der aktuellen Zweitligasaison mit einer kommenden Zweitligaspielzeit kaum möglich sei, da im vergangenen Sommer erhebliche Transfereinnahmen flossen.

Für die Erste Liga planen die Nullfünfer mit 17 ausverkauften Heimspielen, TV-Erträgen in Höhe von 15,5 Millionen Euro. Der Etat des Gesamtvereins würde rund 32 Millionen Euro betragen. In Liga zwei wird bei den Heimspielen mit 97 Prozent Auslastung geplant, die TV-Einnahmen liegen bei 7,6 Millionen Euro, der Klubetat beträgt 18,9 Millionen Euro. Der Personaletat im Oberhaus würde bei 16,5 Millionen Euro liegen, darin stecken die Gehälter für Spieler, Trainer und Betreuer. Im Unterhaus wird dieses Budget auf 10,3 Millionen Euro beziffert. Die Amateur- und Jugendabteilung bildet einen Kostenblock von rund 2,1 Millionen Euro

Andres und Heidel dokumentierten, dass im Bruchweg- Stadion die Einnahmemöglichkeiten das Limit erreicht hätten. Bei den Eintrittspreisen sei keine signifikante Erhöhung geplant, die Entscheidung stehe aber noch aus. Spielt Mainz 2008/2009 in der Ersten Liga, würde der "merkliche Gewinn", so Andres, für den Stadionbau zurückgelegt. Fakt ist aber auch, der Hamburger SV zahlt noch bis 2009 an den Raten für den Sechs-Millionen-Transfer von Mohamed Zidan. Und wenn Manuel Friedrich mit Leverkusen einen europäischen Wettbewerb erreicht und zur EM fährt, dann kassieren die 05er mit.

Auf der Einnahmenseite gilt die Formel: fünfzig Prozent aus TV-Geldern plus je 25 Prozent Zuschauer und Vermarktung. "Es gibt keine Schraube mehr, an der wir drehen können, bevor das neue Stadion zur Verfügung steht", sagte Andres. Der Namensgeber der neuen Arena, Kreditversicherer Coface, zahlt jetzt schon. Heidel: "Es gibt verschiedene Stufen in diesem Vertrag."

Das Ziel von Mainz 05 sei es, so der Finanzvorstand und der Manager, mit der Coface Arena sicher zu stellen, zu den 24 Top-Teams in Deutschland zu gehören. "Dann ist Erste Liga möglich und ein Aufstieg nicht unrealistisch. Wir gehören dann aber immer noch zur Kategorie Bielefeld und Bochum und erreichen Mönchengladbach, Frankfurt oder Wolfsburg nicht", betonte Heidel. Ende April erwarten die Bundesligaklubs Post von der DFL, dann steht in einem Brief: Lizenz erteilt, oder es gibt Bedingungen oder Auflagen zur erfüllen. Zuletzt hieß es für die Nullfünfer immer "Lizenz erteilt". Friedhelm Andres sagt: "Das erwarten wir auch diesmal" - für beide Ligen.