In Costa Ballena Grundlage für Aufstieg schaffen
05er beziehen heute zehntägiges Trainingslager in Andalusien / Klopp will intensives Programm durchziehen


Vom 09.01.2008
Ab nach Andalusien. Heute um 15.15 Uhr startet Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vom Flughafen Frankfurt-Hahn aus in Richtung spanischer Sonne. Klares Ziel für das zehntägige Trainingslager: Die Mannschaft so in Schuss bringen, dass sie am Ende der Saison dort steht, wo sie sich nach der Vorrunde wiedergefunden hat. Nämlich auf einem Aufstiegsplatz.


Von

Roland Hessel

In den vergangenen drei (Erstliga-)Jahren gab´s eindeutig eine Menge zu tun für den FSV Mainz 05 in den Wintertrainingslagern. Vor allem in der vergangenen Saison, als sich die Mainzer zu einem totalen Neuanfang an der spanischen Küste eingefunden haben und danach ihr wilder Ritt durch die Rückrunde fast noch belohnt wurde. Das Reiseziel ist diesmal das gleiche, die Voraussetzungen indes ganz andere. Die zehn Tage an der andalusischen Küste sollen dafür sorgen, dass der Status Quo erhalten bleibt. Sollen beim Tabellenzweiten des Unterhauses die Grundlage schaffen, dass am Ende der Runde der Wiederaufstieg perfekt gemacht ist.

"Es geht in erster Linie darum, das, was gut war in der Hinrunde, noch besser zu machen", sagt so auch 05-Trainer Jürgen Klopp. "Wir haben in der kurzen Pause, wie jedes Jahr, sicherlich nicht so viel verloren. Die Jungs machen jedenfalls einen frischen Eindruck. Deshalb wollen wir zügig einsteigen in das volle Programm." Und dass dieses Programm sehr umfangreich und intensiv wird, daran lässt Klopp auch im Angesicht der fast schon beängstigenden Verletzungsmisere in der Hinserie keinen Zweifel. "Wir müssen und werden unser Programm durchziehen. Und am Ende werden wir sehen, wer fit genug ist, um zum Rückrundenstart mit von der Partie zu sein."

Der zweite Rang nach 17 Spieltagen bedeute lediglich, dass "wir einen guten Grundstock gelegt haben", so der 40-Jährige weiter. Aber schon der Auftakt am 3. Februar bei der TuS Koblenz offenbare bekanntlich seine Tücken. "Wir werden definitiv ohne die gesperrten Nikolce Noveski und Felix Borja antreten müssen. Ob Tim Hoogland, der noch nicht ins Mannschaftstraining einsteigen kann, dann wieder dabei ist, müssen wir abwarten. Auch Elkin Soto braucht noch seine Zeit", zählt Klopp die schon jetzt bekannten Probleme auf. Dazu können jederzeit neue stoßen. "Chadli Amri beispielsweise muss derzeit wegen Rückenproblemen im Training kürzer treten."

Deshalb sei es wichtig, dass seine Mannschaft zwei, vielleicht sogar drei Systeme beherrsche, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dass dabei Neuzugang Isaac Boakye eine entscheidende Rolle spielt, steht außer Frage. Die Integration des vom VfL Wolfsburg gekommenen Ghanaen macht Klopp indes keine großen Kopfzerbrechen. "Das stelle ich mir nicht so schwierig vor. Isaac ist ein Vollblutstürmer, der große Lust auf Fußball hat."

Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers sind natürlich auch die beiden Testspiele (siehe auch Infokasten). "Das erste absolvieren wir gewissermaßen noch aus der kalten Hose. Das schauen wir uns in Ruhe an. Gegen Bielefeld werden wir dann schon mehr sehen", so Klopp, der sich neben den zu erwartenden idealen Bedingungen (es werden für den Rest der Woche knapp 18 Grad mit leichter Bewölkung vorausgesagt) auf ein bekanntes Umfeld einstellen kann.

Perfekte Bedingungen

Denn schon im vergangenen Januar hatten sich die 05er in der Luxusherberge Barcelo Golf & Spa in Costa Ballena in der Region Cadiz auf die Rückrunde vorbereitet. Und weil die Bedingungen - vor allem der 200 Meter vom Hotel entfernt liegende Rasenplatz - rundum gut waren, haben sich die Mainzer entschieden, erneut diese Region anzusteuern. "Ich bin viel herum gereist und habe mir einiges angeschaut. Aber etwas besseres habe ich nicht gefunden", berichtete 05-Teammanager Axel Schuster: "Es gab keinen Grund, irgendwelche Experimente einzugehen." Der letztjährige Aufenthalt hätte ja gezeigt, dass man sich im erst 2005 erbauten Barcelo "richtig gut vorbereiten kann, was unser Start in die Rückrunde ja bewiesen hat", so Schuster weiter. Aber nicht nur der "sensationelle" Rasenplatz, der Fifa-Normmaßen entspricht, der "überragende" Fitness- und Wellness-Bereich des 236-Zimmer-Tempels sowie die beeindruckende Aussicht (alle Zimmer haben Meerblick) haben den Ausschlag für Costa Ballena gegeben. Auch die Logistik hat ein gewichtiges Wort mitgesprochen. Die Mainzer können nämlich vom Hahn direkt nach Jerez de la Frontera (rund 40 Kilometer vom Hotel entfernt) fliegen. Und da die Flugzeiten im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sich der 05-Tross noch viertel nach vier am Bruchwegstadion getroffen hatte, wesentlich besser sind, gab es für Schuster kaum eine Alternative. "Wir können am Morgen noch ganz normal in Mainz trainieren. Und zurück geht´s erst abends, was wiederum bedeutet, dass wir am Abflugtag in Spanien noch eine Einheit absolvieren können. Die Flugzeiten sind also einfach ideal für uns."