Klopp-Mannschaft scheint für den Endspurt gerüstet, muss die spielfreie Zeit aber nutzen

Vom 18.04.2008

MAINZ Bis zum übernächsten Sonntag, dem Auftritt in Osnabrück, können sich die Zweitliga-Fußballer des FSV Mainz 05 auf das große Aufstiegs-Finale einstimmen. Genug Zeit, um sich neu zu justieren. Was trotz des Kantersieges gegen Paderborn nötig ist. Eine Analyse.


Von

Roland Hessel

Tor: Nach dem erneuten Ausfall von Dimo Wache wird Daniel Ischdonat bis zum Saisonende die Nummer eins bleiben.

Gegen Paderborn bekam der 31-Jährige Nullkommanichts zu tun, dies wird in den kommenden Begegnungen bestimmt anders werden. Die Frage ist, wie gut der Routinier mittlerweile die Patzer verdaut hat, die ihm den Stammplatz gekostet haben. Prognose: Der Ex-Trierer wird sich nahtlos einfügen. An ihm wird es nicht liegen, sollte das Aufstiegsziel verpasst werden.

05-Formcheck

Abwehr: Die Viererkette steht, muss aber zumindest in Osnabrück umgebaut werden, weil Marco Rose Gelb-gesperrt fehlen wird. Gut ist, dass genügend Zeit verbleibt, um beim Zweikampf zwischen Christian Demirtas und Stefan Markolf um die vakante Position genau hinzuschauen. Guttun könnte die Pause auch Nikolce Noveski, der zuletzt ein wenig überspielt wirkte und ungewohnte Fehler einstreute. Prognose: Mit nur 30 Gegentoren in 29 Spielen hat die Defensiv-Abteilung bisher mehr als ordentlich gearbeitet. Es spricht auch nichts dagegen, dass die Viererkette das Prunkstück bleiben wird.

Mittelfeld: Auch wenn mit Formschwankungen (Milorad Pekovic, Markus Feulner) oder Verletzungsproblemen (Daniel Gunkel) ausgestattet, bleibt das Mittelfeld der wichtigste Baustein im Aufstiegskampf. Die Torgefährlichkeit und die Kreativität brauchen sich in Liga zwei vor keinem der Konkurrenten zu verstecken. Da mit Elkin Soto (zwei Torvorlagen gegen Paderborn) eine zusätzliche Kreativkraft mit Vehemenz in die Startformation drängt, gibt es auch Alternativen - sowohl personell wie auch spieltaktisch. Prognose: Läuft es in der Zentrale, läuft auch das Spiel des FSV Mainz 05. Mit einem Häuptling Miroslav Karhan an der Spitze, der zuletzt mehr und mehr Verantwortung übernahm, wird es zu keinem Einbruch kommen. Gefahr besteht nur bei Ausfällen. Denn bis auf Soto gibt es für die mittlere Viererkette derzeit keine Alternativen.

Angriff: Die Partie gegen Paderborn war Balsam auf die Seelen von Felix Borja und Srdjan Baljak. Während Baljak von Spiel zu Spiel stärker wird, hat Borja seine Torgefahr wieder gefunden. Zudem steht mit dem mittlerweile schmerzfreien Chadli Amri eine ordentliche Alternative parat.

Der mit großen Hoffnungen in der Winterpause gekommene Isaac Boakye hängt indes in einem tiefen Loch. Prognose: Halten Baljak und Borja ihre Form, bilden sie ein Angriffsduo, das in Liga zwei vielleicht nur von den Kölnern Patrick Helmes und Milivoje Novakovic getoppt wird. Dem serbisch-ecuadorianischem Tandem ist zuzutrauen, die entscheidenden Nadelstiche im Aufstiegskampf zu setzen.

Fazit: Viele Baustellen gibt es derzeit nicht. Und da die Pause gerade zur rechten Zeit kam, um zum einen die Wehwehchen (Gunkel, Pekovic) auszukurieren, zum anderen den zuletzt schwankenden Akteuren (Noveski, Feulner) das Durchatmen zu gestatten, wird der FSV Mainz 05 bis zum Saisonende im Aufstiegskampf ein deutliches Wörtchen mitreden. Das Osnabrück-Spiel am übernächsten Sonntag wird dennoch eine vorentscheidende Bedeutung haben.

Verlieren ist für die Mainzer an der Bremer Brücke verboten. Nur dann kann die sehr gute Ausgangslage gewahrt werden.