Heidel: "Jetzt zählt´s" / Will der KSC Hoogland?

Vom 29.04.2008

Die Freude über den wichtigen Auswärtserfolg beim VfL Osnabrück ist noch gegenwärtig, da richten sich die Blicke des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 schon auf das nächste Groß-Ereignis. Am Freitag können die Rheinhessen im rheinland-pfälzischen Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern (18 Uhr, Bruchweg) den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg machen.


Von

Jens Grützner

und Roland Hessel

"Wir haben schon jede Menge Resonanz bekommen. Die Stadt rüstet für das Spiel", freute sich gestern 05-Manager Christian Heidel, der natürlich weiß, dass das der Dreier im Derby immens wichtig wäre, aber auch sagt: "Rechenspiele bringen nichts. Wir müssen nur auf uns schauen." Fakt ist, dass Mainz aufsteigt, wenn die restlichen vier Spiele gewonnen werden. "Aber das sagen die Kölner ja auch", weiß Heidel, dass die Rheinländer, die derzeit einen Zähler hinter Mainz stehen und die 05er am vorletzten Spieltag empfangen, die gleiche Ausgangslage haben: "Vor zwei Wochen hatte der FC gedacht, er wäre schon aufgestiegen" - nach der 1:2-Pleite der 05er in Augsburg lag der Topfavorit wieder auf Platz drei. Doch zwei Spieltage später hat sich das Blatt gewendet, weil die Kölner jetzt in der Nachspielzeit das 3:3 in Aue kassierten und der FSV eben 2:1 in Osnabrück siegte. "Es geht darum, Ruhe zu bewahren. Das haben wir auch getan, als der FC in der Trainerfrage Unruhe zu uns bringen wollte", so der Mainzer. Der Kölner Manager Michael Meier hatte Heidel öffentlich zum Lügner gestempelt, nachdem dieser auf wiederholte Anfragen Kölner Medien erklärte hatte, dass es mal ein Treffen zwischen 05-Coach Jürgen Klopp und Meier wegen einer möglichen gemeinsamen Zukunft beim Traditionsverein gegeben habe. Denn die Zukunft von Trainer Christoph Daum beim FC ist selbst im Fall des Aufstiegs nicht geklärt. Meier warf Heidel öffentlich vor, absichtlich Störfeuer abzubrennen. "Jetzt spielen die Kölner gegen Hoffenheim, das gucken wir uns mal ganz genau an", so Heidel. Es ist das Duell des Zweiten beim Vierten. Die Kölner stehen in dieser Partie am Sonntag unter großem Zugzwang. Dass die 05er ihrerseits schon am Freitag im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder etwas zu verlieren haben - und mit dieser Situation noch nie gut umgegangen sind -, erschreckt Heidel nicht. "Jetzt zählt´s. Wir haben noch drei Heimspiele und das Auswärtsspiel in Köln. Unsere Ausgangslage ist besser als die 2004 beim ersten Aufstieg. Vier Siege und wir sind durch." Aber die 05er wollen, egal , was gegen den FCK passiert, weiter Ruhe bewahren. "Eine Garantie für Erfolge ist das nicht, aber Ruhe hat uns bisher immer geholfen."

Die Ruhe bewahren will Heidel auch bei den Spekulationen, dass Bundesligist Karlsruher SC neben Markus Feulner (wir berichteten) auch Interesse an Tim Hoogland signalisiert hat. "Ich weiß, dass KSC-Manager Rolf Dohmen mit unserem Präsidenten Harald Strutz kurz über Feulner gesprochen hat. Aber wir sehen das alles ganz entspannt. Es ist legitim, dass Interesse vorhanden ist, aber ich werde jedem sagen, dass er gerne am 19. Mai noch einmal anrufen darf. Derzeit haben wir nur eines im Kopf. Und das ist der Freitag." Dass Spieler wie Hoogland sich beeinflussen lassen, schließt der 40-Jährige ebenfalls aus. "Ich glaube nicht, dass Tim jetzt auf dem Sofa sitzt und grübelt. Auch er hat ein Ziel. Und das ist der Aufstieg mit Mainz 05."