Der Kampf um Klopp
Lutz Eberhard zum 1. FSV Mainz 05



Vom 13.12.2007
Manager Christian Heidel setzt auf Zeitgewinn, setzt Jürgen Klopp nicht unter Druck. Natürlich hätten die Nullfünfer lieber heute als morgen die Unterschrift unter einer Vertragsverlängerung. Doch Klopp soll nicht zu einer Entscheidung gedrängt werden, denn dann könnte sie negativ für die 05er ausfallen. Was spricht für ein Bleiben des Trainers? Er baut eine junge, hungrige Mannschaft auf, er hat nach zwei Nichtaufstiegen, einem Aufstieg und einem Abstieg erneut ein Team geformt, das aufsteigen kann. Was spricht für den Abschied im Sommer 2008? Im kommenden Jahr wird Jürgen Klopp als Nullfünfer volljährig, der 40-Jährige ist dann als Spieler und Trainer 18 Jahre am Bruchweg. Ein Ortswechsel würde Sinn machen, vor allem, wenn der Hamburger SV, Hertha BSC, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder ein anderer Klub mit der Perspektive Meisterschaft lockt. Geld ist da nur ein Randargument, Klopp verdient heute schon erstklassig. In Mainz sind die Perspektiven aufgrund der ungeklärten Grundstückfrage am Europakreisel wieder verschwommener als angenommen. Wenn im Januar oder Februar nicht feststeht, wo und vor allem ab wann das neue Stadion gebaut wird, dann ist Klopp weg. Heidel kämpft deshalb an allen Fronten, hat das Portland-Gelände auf die Schiene gesetzt. In den ersten Monaten des neuen Jahres geht es um vielleicht sogar überlebenswichtige Weichenstellungen für das "Projekt Mainz 05" - Stadionzukunft, Trainerentscheidung und Aufstiegskampf. Genau in dieser Reihenfolge.