05-Mittelfeldspieler ein Kandidat für Freiburg-Spiel / Heidel hat Hoffenheim auf Rechnung

Vom 29.02.2008

Am Montag tritt Fußball-Zweitligist Mainz 05 beim SC Freiburg (20.15 Uhr / live im DSF) an. Die Kreativabteilung im Mittelfeld könnte wieder aktiv werden, Daniel Gunkel steht zur Verfügung und Elkin Soto ist nach Verletzung und Krankheit wieder nah an der Mannschaft dran.


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Lutz Eberhard

Für den Manager des 1. FSV Mainz 05 fällt die Entscheidung über den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga erst am 34. Spieltag. "Und jedes Spiel wird schwer, ob der Gegner Freiburg oder Paderborn heißt", sagt Christian Heidel. Auch das 2:2 im Heimspiel gegen Jena wird nicht besser, weil die Thüringer im DFB-Pokal den Deutschen Meister VfB Stuttgart aus dem Rennen geworfen haben. "Das Unentschieden war völlig unnötig, wir hätten gewinnen müssen", sagt Heidel, der immer noch von einer "Niederlage" spricht. "Individuelle Fehler" hätten zum Punktverlust beigetragen, "es fehlte die Konzentration, es gibt ja bei Standardsituationen klare Zuordnungen". Für den 44-Jährigen passieren zu viele Fehler nach den so genannten Standardsituationen. "Wir haben statistisch gesehen die beste Abwehr (nur 21 Gegentreffer in 21 Spielen), aber schon acht oder neun Tore nach Ecken oder Freistößen bekommen."

Kein Torwartproblem

Intern werde auch kein "angebliches Torwartproblem" diskutiert, unterstreicht der Manager. "Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann gibt es immer in der Öffentlichkeit Diskussion, das gilt doch auch für einen Stürmer, dem zehn Spiele lang kein Treffer gelingt." Gewisse Hoffnungen hegt Heidel mit der Rückkehr von Elkin Soto: "Ich habe in diesen Tagen lange mit Jürgen Klopp gesprochen, er ist ganz begeistert von ihm. In den vergangenen 14 Tagen hat Soto enorme Fortschritte gemacht", beschreibt Heidel die Situation des Kolumbianers nach dessen Kreuzbandriss im Sommer und weiteren gesundheitlichen Problemen im Januar. "Ich denke schon, dass er schnell wieder zum engeren Kreis gehört, man darf nicht vergessen, dass neben ihm zuletzt auch Gunkel als Kreativkraft gefehlt hat."

Im Aufstiegsrennen sieht Heidel 1899 Hoffenheim nicht als neuen Mitkonkurrenten: "Die hatte ich vom ersten Spieltag an auf der Rechnung. Da wurde super Qualität eingekauft, die brauchten aber auch Zeit. Das ist doch bei uns mit Boakye und Borja auch so." Hoffenheim werde bis zum Ende um einen Aufstiegsplatz mitspielen und "das ist auch das erklärte Ziel des Klubs", das Gerede über Sicherung des Klassenerhaltes nur ein Ablenkungsmanöver. Immerhin, so AZ-Informationen, steht schon der Vertrag, dass 1899 Hoffenheim bei einem Erstligaaufstieg bis zur Fertigstellung der eigenen Arena in Sinsheim im Stadion in Mannheim spielen würde.

Die eigene Coface Arena liegt für die Nullfünfer noch zwei Jahre entfernt, vorerst geht es im Bruchweg-Stadion weiter. Dass die Stimmung dort nachgelassen habe, will Heidel so nicht stehen lassen. "Wenn da jemand klagt, dann tut er dies auf hohem Niveau. Ich möchte unser Publikum mit keinem anderen tauschen. Es hat sich vielleicht die Art der Unterstützung geändert, es wird viel und dauerhaft gesungen", hat Heidel festgestellt. "Ich wünsche mir manchmal die direkte Unterstützung durch `FSV, FSV`-Rufe, das zündet mehr. Das spürt die Mannschaft sofort." In Mainz gebe es ein prima Miteinander von Mannschaft und Zuschauern. "Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn die Teams vorgestellt werden und unsere Zuschauer die Gäste mit Applaus begrüßen. Das ist toll. Das hat mir übrigens in Koblenz gefallen, da wurden wir auch, immerhin im Derby, mit Applaus empfangen." Nie dürfe man sich, so der Manager, in Mainz über das Publikum beschweren, "unsere Zuschauer haben auch Maßstäbe für andere Klubs gesetzt".

"Taktische Disziplin"

Für die Partie am Montag beim SC Freiburg erwartet der Manager einen spielstarken Gegner. "Nur mit taktischer Disziplin werden wir etwas erreichen. Wenn wir dagegenhalten gibt es dort Unruhe. Aber man sieht auch, die haben in neun Spielen zuletzt nur ein Sieg gefeiert und sind trotzdem im Aufstiegsrennen mit dabei", betonte der 05-Manager im Gespräch mit der AZ.