Bo Svensson will seine Chance als Noveski-Vertreter nutzen

28-jähriger Innenverteidiger ist unzufrieden mit seiner Reservistenrolle - Zum Rückrundenauftakt gegen TuS Koblenz und Greuther Fürth in der Startelf

COSTA BALLENA. Bo Svensson zählt zu den Pechvögeln im Zweitliga-Kader des FSV Mainz 05. Im Sommer kam der 28-jährige Däne vom Mitabsteiger Borussia Mönchengladbach, um in Mainz wieder Fußball zu spielen. In Gladbach hatte er seinen Stammplatz im Abwehrzentrum ein halbes Jahr zuvor an Neuzugang Steve Gohouri verloren.

Bei den 05ern gab es für Svensson auf seiner Position wenig Konkurrenz. Manuel Friedrichs Wechsel zu Bayer Leverkusen stand schon fest, Ralph Gunesch ging an dem Tag, an dem der Aalborger kam. Bis auf Nikolce Noveski und den jungen, talentierten, aber völlig unerfahrenen Neven Subotic waren keine Innenverteidiger mehr da.

"Ich hatte das Gefühl, mit dem Wechsel alles richtig gemacht zu haben", erinnert sich Svensson. Nicht zu Unrecht, wie die ersten Testspiele zeigten. Gespielt hat der Däne letztlich aber nur fünfmal. Einmal durfte er im im Pokal ran, viermal kam er in der Liga zum Einsatz. Einmal spät eingewechselt, sonst über die vollen 90 Minuten. Zweimal vertrat er den verletzten Noveski, ansonsten Subotic, der einmal pausierte und einmal nicht im Kader stand, weil er verschlafen hatte. Eine klare Hierarchie also, in der Svensson nur an Nummer drei geführt wird.

Das Duo Noveski/Subotic ist gesetzt. Die beiden sind das überragende Innenverteidigerpaar der Liga und haben einen großen Anteil daran, dass kein Liga-Konkurrent weniger Gegentore kassierte als die 05er. Der Kicker kürte Noveski zum besten aller Zweitligaspieler auf dieser Position.

Svensson ist Ersatzmann für die beiden. Der Grund: eine langwierige Achillessehnenverletzung aus der Sommervorbereitung, die den Dänen bis Ende September außer Gefecht setzte.

Als er am siebten Spieltag zurückkam, waren die Positionen vergeben. "Das war ein richtig schlechter Zeitpunkt", sagt Svensson. "Es ist eine schwierige Situation, wieder nur auf der Bank zu sitzen, aber das ist Fußball. Da muss man durch."

Svensson ist davon überzeugt, die notwendige Qualität zu haben. Einer der Krach macht, sich mit Gewalt in die Mannschaft hineinzwingen will, ist er aber nicht. "Die Frage ist nicht, ob ich besser bin oder Neven besser ist", sagt der Verteidiger. "Neven hat sehr gut und somit verdient gespielt. Keine Frage." Es wäre schwieriger, erklärt Svensson, wenn einer spielen würde, dessen Leistung er nicht akzeptieren könne. "Aber so ist es nicht."

Mit seiner sportlichen Situation ist Svensson natürlich unzufrieden: "Es ist nicht schwierig, mir das anzusehen. Meine Körpersprache ist ziemlich deutlich. Ich denke, dass auch Klopp das gemerkt hat. Er hat Verständnis dafür. Für meine Frau ist das aber nicht so schön."

Nun weiß Svensson: Wenn keine Verletzung dazwischen kommt, wird er die ersten beiden Rückrundenspiele (TuS Koblenz, SpVgg Greuther Fürth) machen. Nikolce Noveski ist nach dem Platzverweis beim FC St. Pauli gesperrt. "Ich freue mich riesig auf die Spiele", sagt der Däne. "Dann entscheidet der Trainer, wie es weitergeht. Wenn er sich nicht für mich entscheidet, dann ist es halt so. Ich will es dem Trainer aber so schwer wie möglich machen, mich aus der Mannschaft zu nehmen." Trotz allem fühlt sich Svensson in Mainz wohl. "Mein Vertrag läuft noch zweieinhalb Jahre. Ich möchte sehr gerne so lange hier bleiben. Ich muss halt auf meine Chance warten."

Der Eindruck vom Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld: Svensson betreibt weniger Aufwand als seine Konkurrenten, kompensiert das aber durch Auge und gutes Stellungsspiel.