05 bringt Führung nicht ins Ziel
Mainz muss sich gegen Schlusslicht Jena mit einem 2:2 begnügen

Vom 23.02.2008

MAINZ Der FSV Mainz 05 hat den Sprung an die Spitze der Zweiten Fußball-Bundesliga verpasst. Vor 19500 Zuschauern im nicht ausverkauften Bruchweg-Stadion musste sich der Tabellenzweite gegen das Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden begnügen. Dabei konnten die Mainzer eine 2:0-Führung nicht ins Ziel bringen.

Von

Roland Hessel

Durch Markus Feulner und Miroslav Karhan, der einen an Feulner verwirkten Foulelfmeter sicher verwandelte, hatten sich die 05er einen eigentlich beruhigenden Vorsprung erspielt. Da allerdings der überragende Jenaer Jan Simak nur drei Minuten nach dem 2:0 per direkt verwandeltem Freistoß die Partie wieder "öffnete", kam keine Sicherheit auf. Ein Tor übrigens, das klar auf die Kappe von 05-Schlussmann Daniel Ischdonat geht, der am Ball vorbei griff. Bestraft wurden die Mainzer in Minute 83, als der eingewechselte Sami Allagui eine Simak-Ecke einköpfte.

"Wenn man 2:0 führt, dann muss man das auch zu Ende bringen", brachte es 05-Coach Jürgen Klopp auf den Punkt. "Wir haben den Gegner zurückkommen lassen", wusste der 40-Jährige, dass sich sein Team den verpassten Sprung an die Spitze selbst zuzuschreiben hatte. "Ich bin alles andere als zufrieden. Mehr als den einen Punkt haben wir uns nämlich auch nicht verdient."

Von Beginn an hatten sich die Mainzer schwer getan gegen einen Gegner, der mit einer überraschend offensiven Aufstellung um seine Chance kämpfte. Gegen die mit drei Angreifern aufgelaufenen Jenaer gelang es den 05ern im ersten Abschnitt lange Zeit nicht, das Spiel an sich zu reißen. Nach rund 20 Minuten bekamen die Hausherren die Begegnung freilich besser in den Griff, benötigten aber einen herben Abwehrschnitzer, um die unterm Strich verdiente Führung zu erzielen. Weil sich Felix Holzner von Feulner düpieren und den Ball abluchsen ließ, hatte dieser wenig Mühe noch an Torwart Vasili Khamutouski vorbei zu sprinten und den Ball in die Maschen zu hämmern.

Dass der Vorsprung bis zum Pausenpfiff durchaus auf wackeligen Füßen stand, lag vor allem an Jenas Nummer 19. Der von einigen Bundesligisten umworbene Simak kurbelte nicht nur unermüdlich das Spiel des Letzten an, sondern hatte - einmal links, einmal rechts - aus jeweils spitzem Winkel gute Einschussgelegenheiten.

Nach der Pause schien die Partie dann aber relativ schnell ihren erwarteten Lauf zu nehmen. Erneut war es Jena-Verteidiger Holzner, der sich gegen Feulner im eigenen Strafraum nur mit einem Foul zu helfen wusste. Doch das 2:0 durch Karhan brachte nicht die erhoffte Sicherheit. "Natürlich musst du dann einfach das 3:0 machen", haderte Klopp, der aber auch die kämpferische Einstellung der Gäste respektierte. "Wir haben uns diesen Punkt redlich verdient, weil wir nach dem Rückstand mit enormen Einsatz zurück ins Spiel gefunden haben", resümierte Gäste-Trainer Henning Bürger.

Dass es dennoch ein Dreier für die Mainzer hätte werden können, wenn nicht gar müssen, ist aber auch klar. Schon vor dem späten Ausgleich hatte Isaac Boakye zwei gute Chancen auf 3:1 zu erhöhen, und auch nach dem Treffer zum 2:2 war es die Leihgabe vom VfL Wolfsburg, die mit einem sehenswerten Flugkopfball den Jenaer Keeper zu einer Glanzparade zwang.