Manager Heidel sieht keine Krisensituation / Trainingslager zur "Schärfung der Sinne"
Vom 01.04.2008
Heute fährt Fußball-Zweitligist Mainz 05 ins dreitägige Trainingslager nach Grünberg, der Fachwerkstadt in Mittelhessen. Am Sonntag (14 Uhr) steigt dann das Derby gegen den SV Wehen Wiesbaden.
Von
Lutz Eberhard
"Wir haben keine Krisensituation", unterstrich 05-Manager Christian Heidel gestern. "Wir haben eine hervorragende Ausgangsposition. Ich hätte den Vorschlag mit dem Trainingslager auch gemacht, wenn wir 6:0 in Aue gewonnen hätten." Es gehe um "die Schärfung der Sinne", verdeutlichte Heidel. "Mit der Partie gegen Wehen stehen innerhalb von zehn Tagen drei Spiele auf dem Programm. Da geht es um neun Punkte." Erst Wehen, dann am Freitag, 11. April, beim FC Augsburg und am Dienstag, 15. April, kommt der SC Paderborn ins Bruchweg-Stadion.
"Wir brauchen Konzentration bis in die Haarspitzen. Das ist kein Krisentrainingslager. Wir haben sieben Spiele in Folge nicht verloren, und nur eine Niederlage gegen Fürth in der Rückrunde - die zählen wir ja nicht", beschwor Heidel am Montag die Stärke der 05er. "Nun wird der Endspurt eingeläutet. Es geht jetzt um alles", das sollen auch die Fans zu spüren bekommen.
Die Fans kennen das: Trainingslager, Klausurtagung, Besinnungstage - das hat Tradition bei Mainz 05. Und Präsident Harald Strutz meinte: "Wenn Klopp das will, dann machen wir das." Schon zu früheren Zweitligazeiten und auch in den drei Jahren Erste Liga nutzte Jürgen Klopp gerne den Abstand von Mainz - so ging es nach Geisenheim in den Rheingau, zwei Mal in die Erbismühle im Taunus. In der ersten Erstligasaison, nach dem 1:2 beim HSV, der fünften Niederlage in Folge, zogen Klopp und seine Mannschaft sogar nach Vaals in Holland. Es folgte das 0:3 im Heimspiel gegen Hertha BSC. Die Klasse wurde gehalten.
Im März 2006 folgten nach der fastnachtlichen Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern besinnliche Tage an der Rheinfront. Mit dem "Geist von Nierstein" wurde bei Borussia Dortmund 1:1 gespielt und es folgte der Klassenerhalt. Im Herbst 2006 suchten Klopp und Team zum ersten Mal den der Westerwald auf und übten in Westerburg. Nach dem 1:6 im Heimspiel gegen Bremen wurde getagt, es folgte das 1:1 in Leverkusen. Aber es blieb mau in der Hinrunde.
Vor ziemlich genau einem Jahr dann wieder der Westerwald. Rund 120 Kilometer von der Heimat entfernt sollte die "Mission impossible" neu gezündet werden, im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen. Es folgte das 2:3 beim VfL Wolfsburg, doch der Abstieg konnte nicht abgewendet werden.
Nun geht es bei den Tagen in Grünberg um das große Ziel: den Wiederaufstieg. Und auch im Aufstiegsjahr 2004 richtete Klopp sein Team Ende März neu aus. In der Erbismühle im Taunus wurde nach der 0:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld (Montag, 20. März 2004) getagt, denn das Unternehmen Aufstieg war in höchster Gefahr (nach dem 26. Spieltag stand Platz sechs zu Buche mit 39 Punkten, Bielefeld war Dritter mit 42 Punkten). Danach wurde ein 0:0 in Cottbus erkämpft, ein wichtiger Punktgewinn, wie sich in der Endabrechnung herausstellen sollte.
Schonung für Wache
Daniel Ischdonat befindet sich aufgrund seiner Adduktorenverhärtung weiter im Aufbautraining. Der 05-Torhüter soll im Verlauf dieser Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. Am Montag fehlten Dimo Wache (Schonung), Stefan Markolf (leichte Schädelprellung), Mario Vrancic (Achillessehnenprobleme) und Chadli Amri (Aufbautraining).
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