FSV ist in Angriff und Abwehr top - der FCK nur hinten

Werden die Gastgeber ihrer klaren Favoritenrolle ím Derby gerecht?

Vom 01.05.2008

grü/tt. Ein paar Zahlen: Der FSV Mainz 05 hat bis zum 31. Zweitliga-Spieltag 20 Punkte mehr geholt als der 1. FC Kaiserslautern. Die Heimbilanz der 05er in dieser Saison: Neun Siege, vier Remis, eine Niederlage. Die Auswärtsbilanz der Pfälzer: Drei Erfolge, sechs Unentschieden, sechs Pleiten. Die Rollen im Derby am Freitagabend sind klar verteilt. Und trotzdem kann in 90 Minuten natürlich alles passieren. Schließlich hat der FSV schon Punkte gegen die Kellerkinder Carl Zeiss Jena und FC Augsburg am Bruchweg gelassen. Hier die 05-Formation und die der Lauterer in einer Gegenüberstellung:


FSV Mainz 05

Tor

Daniel Ischdonat: Die Bilanz des etatmäßigen dritten Keepers in zwölf Spielen: Sechs Siege, vier Remis, zwei Niederlagen. Ein schwacher Auftritt gegen Greuther Fürth am 19. Spieltag kostete Ischdonat zunächst wieder den Platz, doch er profitierte vor dem 6:1 gegen Paderborn erneut von einer Verletzung Dimo Waches. Gegen Osnabrück stark auf der Linie und bei hohen Bällen.


Abwehr

Der FSV Mainz 05 stellt die stärkste Abwehr der Liga mit nur 31 Gegentoren.

Tim Hoogland: Hinten immer wieder mit kleineren Unsicherheiten und Zweikampfniederlagen. Aber explosiv im Spiel nach vorne. Fünf Tore. Erzielte die Siegtreffer gegen Köln und Offenbach.

Bo Svensson: Rückt für den gesperrten Nikolce Noveski ins Team. Bei seinen bisherigen neun Einsätzen ein absolut solider Arbeiter.

Neven Subotic: Das Mainzer Wunderkind mit seinen 19 Jahren. Hinten top und vorne mit vier Treffern.

Marco Rose: Sollte nach seiner absolvierten Gelbsperre wieder an die Leistung anknüpfen, die er in einigen Spielen der Rückrunde zeigte. Immer mutiger im Gang nach vorne.


Mittelfeld

Miroslav Karhan: Der Takt- und Ideengeber im rechten Mittelfeld. In Osnabrück hielt sich der Techniker allerdings zurück und verschluderte eine gute Konterchance. In Spielen wie dem anstehenden aufgrund seiner Routine Gold wert.

Daniel Gunkel: Neun Tore, neun Vorlagen. Der Standardspezialist, dem im freien Feld allerdings immer wieder fehelnde Spritzigkeit den Weg zu noch größeren Taten versperrt.

Milorad Pekovic: Jürgen Klopps Mann fürs Grobe, für die ganz weiten Wege. Im Abschluss zu harmlos, wie wieder in Osnabrück zu sehen war.

Markus Feulner: So etwas wie die Wundertüte. Er besitzt die Explosivität und die Schussstärke um den Unterschied zu machen, doch er zeigt es mitunter nur in Ansätzen.


Sturm

Der FSV Mainz 05 stellt den zweitbesten Sturm (55 Tore) nach Mönchengladbach (56).

Felix Borja: 14 Saisontreffer für den Ecuadorianer. Nach einer langen Dursttrecke vier Tore in den zurückliegenden beiden Spielen. Der "Maskenmann" ist wieder da, schnell und schussstark.

Srdjan Baljak: Dass der Serbe noch einmal wichtig für die 05er werden würde, hatte Jürgen Klopp im Winter prophezeit. Daran zu glauben, fiel schwer. Doch über sein läuferisches Engagament und seine Flanken hat sich Baljak auch zu einem torgefährlichen Mann aufgeschwungen.


1.FC Kaiserslautern


Tor

Tobias Sippel: Der 20-Jährige hat sich von seinem Aussetzer im Duell mit den Münchner Löwen am 19. Spieltag, der zur 1:2-Pleite führte, nicht beeinflussen lassen. Aufgund konstant guter Leistungen ist er auch den 05ern angeboten worden. Der Mainzer Manager Christian Heidel stellte jedoch klar, dass man während der Runde keinen Kontakt zu niemanden in brenzligen Situationen aufnehmen würde. Eine echte Schwäche hat Sippel nicht. Es fehlt ihm allerdings an Erfahrung in hitzigen Spielen.


Abwehr

Nach dem FSV Mainz 05 und Mönchengladbach stellen die Pfälzer die drittstärkste Abwehr (33 Gegentore).

Sven Müller: Müller ist der Routinier in der Viererkette. Der 28-Jährige spielt allerdings höchst wechselhaft. Sein Plus: das hohe Laufpensum.

Moussa Ouattara: Der Mann aus Burkina Faso ist der Stabilsator hinten. Ouattara profitierte am meisten vom Trainerwechsel hin zu Milan Sasic. Er erzwang das Eigentor zum 1:0 beim wichtigen 2:0 in Wiesbaden.

Fabian Schönheim: Vor zwei Jahren absolvierte der damals 19-Jährige eine starke Bundesliga-Partie gegen die 05er. Dann warfen ihn Verletzungen und Einstellungsprobleme zurück. Seit Milan Sasic dem Eigengewächs fünf Kilo abgerungen hat, zeigt die Form nach oben.

Christopher Lamprecht: Hat wegen verletzungen erst vier Spiele als Winterzugang des VfL Wolfsburg absolviert. Verdrängte immerhin Ex-05er Benjamin Weigelt problemlos.


Mittelfeld

Georges Mandjeck: Die Leihgabe des VfB Stuttgart besticht durch bissiges Zweikampfverhalten, ist mitunter zu sehr Hitzkopf. Mandjeck ist taktisch gut geschult. Eine Verstärkung für die Lauterer.

Sascha Kotysch: Zwei Gelb-Rote Karten, sechs Verwarnungen, der Mann langt gerne ein bisschen zu stark hin. Aber er ist auch sehr einsatzfreudig und laufstark als "Sechser".

Axel Bellinghausen: Die Seele des FCK-Spiels (siehe nebenstehendes Interview).

Stefan Lexa: War schon aussortiert am Betzenberg. Jetzt bringt er Linie ins Spiel, tritt die meisten Standards. In Laufduellen fehlt ihm die Spritzigkeit.

Sturm

Der FCK stellt die zweitschlechteste Offensive der Liga mit lediglich 29 Treffern.

Steffen Bohl: Zwei Saisontore. War zwischenzeitlich völlig in der Versenkung verschwunden.

Josh Simpson: Ist zwar immer auf Achse und dadurch ansatzweise gefährlich, doch zu mehr als vier Treffern hat es noch nicht gereicht.