mer. In einem offenen Brief an die Stadtratsmitglieder hat die Initiative "Für ein sinnvolles Stadion in Mainz", die sich gegen den Bau der Coface-Arena in Bretzenheim ausspricht und weiterhin anonym agiert, ihre Position dargelegt. Erneut führt sie an, dass das Projekt in mitten eines Kaltluftentstehungsgebietes errichtet werden soll und daher die Frischluftzufuhr der Innenstadt beeinträchtigt werde. Außerdem bezieht sich die Initiative auf eine "Zielsetzung des Bundestags", wonach "die Bewahrung der Schöpfung" für alle politischen Entscheidungsträger oberste Priorität haben sollte. Durch den Bau wären Landwirte in ihrer Existenz bedroht, behauptet die Initiative.

Neben dem finanziellen Risiko, dass die Stadt mit dem Stadionbau eingehe, nennt die Initiative das Verkehrskonzept als weiteren Kritikpunkt. "Um wildes Parken in ganz Bretzenheim und den Parksuchverkehr zu unterbinden, müsste der Stadtteil mit rund 20 000 Einwohnern an mindestens 17 Tagen im Jahr für rund sechs Stunden komplett abgeriegelt werden", heißt es in dem Schreiben. Schweres Geschütz fährt die Initiative gegen Fußball-Anhänger auf: "Die Anwohner hätten nicht nur Lärm während der Spiele zu ertragen, sondern vor allem vor und nach den Spielen grölende Fans, die an ihren Häusern und Wohnungen vorüberziehen und gegebenenfalls Abfall und Urin in den Vorgärten hinterlassen, wenn nicht gar aus Frust über eine Niederlage Vandalismus zu befürchten ist." Die Mitglieder der Initiative sind nicht bereit, namentlich in Erscheinung zu treten, da sie Angst vor Repressalien hätten.

Das CDU-Ortsbeiratsmitglied Hans-Joachim Nolda wies gestern darauf hin, dass sich der Ortsbeirat Bretzenheim am Mittwoch nicht für den Bau der Coface-Arena ausgesprochen habe. Die CDU habe gefordert, die Verwaltung sollte das Projekt mit größter Transparenz betreiben und die Interessen der Bretzenheimer berücksichtigen.