05-Verteidiger muss mit Außenband-Anriss "nur" vier Wochen pausieren


Vom 17.12.2007

HAMBURG/MAINZ Zumindest in der Tabelle ist nichts passiert. Der FSV Mainz 05 wird in der Zweiten Fußball-Bundesliga trotz der 0:1-Schlappe am Freitag beim FC St. Pauli als Rangzweiter überwintern. Schwerer als die Niederlage wiegt die Tatsache, dass das Verletzungspech erneut zugeschlagen hat.


Von

Roland Hessel

Verloren haben die Mainzer am Millerntor nicht nur die durchaus möglichen Punkte, sondern auch gleich eine ganze Reihe von Spielern. Nikolce Noveski wird nach seiner Roten Karte ebenso beim Rückrundenauftakt am 3. Februar bei der TuS Koblenz fehlen wie Angreifer Felix Borja, der sich am Freitag die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat.

Auch mit Tim Hoogland können die Mainzer zu Beginn der Rückrunde nicht unbedingt planen. Zwar hat sich die Verletzung, die sich der Rechtsverteidiger zugezogen hat, "nur" als Anriss des Außenbandes im rechten Knie zugezogen, die auch konservativ, also ohne Operation, behandelt werden soll. Nach Vereinsangaben soll der 22-Jährige in rund vier Wochen wieder mit leichtem Training beginnen dürfen. Der Shootingstar, der bis zu seinem Ausscheiden in der Vorrunde jede Minute auf dem Platz gestanden hat, wird also die Vorbereitung, die am 3. Januar beginnt, nicht komplett durchziehen können.

Für 05-Manager Christian Heidel ist dies aber kein größeres Problem. "Dass er nicht operiert werden muss, war eine sehr gute Nachricht für uns", unterstrich Heidel, der davon ausgeht, dass der Ex-Schalker mit ins Trainingslager (9. bis 18. Januar) fahren und dann genug Zeit haben wird, rechtzeitig fit zu werden. "Da mache ich mir keine Sorgen", meinte der Manager am Sonntag im Gespräch mit dieser Zeitung.

Sorgen muss er sich für die Rückrunde nicht um Chadli Amri und Borja. Amri zog sich auf St. Pauli anstatt des befürchteten Muskelfaserrisses nur eine Verhärtung im Oberschenkel zu. Borja wurde am Samstag in Rüdesheim im Rheingau bei einem operativen Eingriff eine Verklebung an einer Sehne in der Fußsohle gelöst. Beide werden zur Vorbereitung zur Verfügung stehen.

Es bleibt also dabei, dass die Mainzer sich auf dem Winter-Transfermarkt lediglich nach einem Stürmer umschauen werden und zwar definitiv "nur nach einem Stürmer und nicht nach einem offensiven Mittelfeldspieler", wie Heidel noch einmal betonte: "Es sollte ein Angreifer sein, der mit Felix Borja zusammenspielen kann. Wir werden keinesfalls irgend einen nehmen, nur weil er auf dem Markt ist."

Dass eine weitere Offensivkraft durchaus vonnöten ist, um den angestrebten Wiederaufstieg auch realisieren zu können, hat die Partie beim Neuling einmal mehr gezeigt. Zwar stellen die Mainzer nach der Hinrunde mit nur 16 Gegentreffern die beste Defensive der Zweiten Liga und vor der abschließenden Partie heute zwischen Köln und Kaiserslautern auch den zweitbesten Angriff. Doch da drückt dennoch der Schuh. Nach dem 0:1 am Freitag, das durch den Kopfball-Treffer von Marcel Eger schon nach 20 Minuten besiegelt war, stehen nun vier Niederlagen zu Buche. Augenfällig ist dabei, dass den Mainzern auch in Fürth (0:3), in Offenbach (0:2) und in Hoffenheim (0:1) kein eigener Treffer gelungen ist.

Abgehakt, so Manager Christian Heidel, wurde die Pleite auf dem Kiez, bei der die 05er nie an die zuvor in Aachen und gegen Köln gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, bereits in der Nacht nach dem Spiel. "Die Jungs haben sich selbst am meisten geärgert", berichtete Heidel von der anschließenden Teamsitzung. Und - mit einem Blick auf die Sonntags-Ergebnisse: "Es ist ja auch nichts passiert. Auch wenn man natürlich jetzt sieht, was mit einem Sieg möglich gewesen wäre, kann man sagen, die Vorrunde war absolut in Ordnung."