Boakye und Borja sind fit
Mainz 05 kann in München einen Konkurrenten endgültig abschütteln

Vom 15.03.2008

grü. MAINZ Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 wird das Duell am Sonntag (14 Uhr) beim TSV 1860 München voraussichtlich mit dem gewünschten Sturmduo Isaac Boakye und Felix Borja angehen. Beide trainierten am Freitag problemlos.
Christian Heidel schaute zufrieden dem Treiben der 05-Profis auf dem Trainingsplatz zu. "Ich bin optimistisch, was das Spiel am Sonntag angeht", sagte der Mainzer Manager. "Hier wird konzentriert gearbeitet." Nach der Hälfte der Zeit verabschiedete er sich dann. Hätte der 44-Jährige noch die abschließenden Torschussübungen mitbekommen, Heidel wäre wohl versucht gewesen, seinen ersten Eindruck zu revidieren. Da missrieten doch eine Menge Schüsse, da fehlte teils die nötige Fokussierung. Aber es handelte sich letztlich ja nur um eine Übungseinheit.

Heidel blickte zurück auf den Vergleich beider Teams am 30. Oktober 2007, das DFB-Pokalspiel in der Münchner WM-Arena. "Schon damals waren wir den 60ern spielerisch überlegen", sagte er. Die Löwen erreichten durch einen 2:1-Erfolg dank der Treffer von Antonio di Salvo und Berkant Göktan das Achtelfinale - beim Siegtreffer durch Göktan kurz vor Schluss verletzte sich 05-Torsteher Wetklo so schwer, dass eine Schulteroperation nötig war. Wetklo muss bis Saisonende pausieren.

"Jetzt haben wir die große Möglichkeit, einen Konkurrenten im Aufstiegskampf endgültig abzuschütteln", sagte der Mainzer Manager. Im Fall einer Pleite sind die Münchner neun Zähler hinter den 05ern. "Bei nur noch zehn ausstehenden Spielen holt man das nicht mehr auf", ist sich Heidel sicher. "Uns täte eine Niederlage nicht ganz so weh, wobei wir sie natürlich auf jeden Fall verhindern wollen."

Für ein erfolgreiches Mainzer Spiel kann voraussichtlich wieder das Sturmduo Felix Borja und Isaac Boakye sorgen. Borja trainierte am Freitag problemlos nach einer Kniereizung mit, Boakye nach einer Bronchitis. Borja, Daniel Gunkel und Tim Hoogland verzichteten allerdings auf die Torschussübungen. "Wir wollten sie nicht überstrapazieren", sagte Jürgen Klopp. Der Brasilianer Wellington Santos da Silva fehlte als einziger wegen Verletzung.

"Ich fühle mich natürlich noch ein bisschen schlapp", sagte Boakye nach der abschließenden Trainingseinheit am Bruchweg, "aber auch schon wesentlich besser als gestern noch. Die Bronchitis hat mich von jetzt auf gleich getroffen." Bislang hat Boakye sein Können nach dem Wechsel in der Winterpause vom VfL Wolfsburg nur ansatzweise unter Beweis gestellt. Ein Treffer beim 1:2 gegen die Spvgg Greuther Fürth steht zu Buche. Daneben gab´s vor allem viele vertane Chancen im Duell mit Carl Zeiss Jena.

Kollege Felix Borja kommt auch noch nicht richtig in die Gänge. Der Ecuadorianer, neun Mal in der Vorrunde erfolgreich, traf im Jahr 2008 bislang nur in Mönchengladbach, donnerte einen Ball in Freiburg gegen den Pfosten und vergab Hochprozentiges zuletzt gegen Kickers Offenbach. Ein erfolgreiches Zusammenspiel beider hat im Prinzip noch nicht stattgefunden. Es war davon auszugehen, dass Boakye im Zentrum Bälle hält und für den Kollegen auflegt, oder selbst vielfach aus der Drehung abschließt. Das passierte noch zu selten. Borja spielt in vielen Szenen zu eigensinnig. "Felix und ich arbeiten aber eigentlich gut zusammen", widerspricht der Ghanaer. "Man darf einfach nicht zu viel erwarten, wir müssen uns noch aneinander gewöhnen. Aber es wird immer besser." Das Problem für die 05er: Echte Alternativen im Angriff gibt es nicht.