TuS-Koblenz: Im Derby haben Details große Bedeutung

Koblenz - Uwe Rapol­der ist leicht ver­schnupft, aber dennoch gut gelaunt. Von Vor­start-Ner­vosität ist beim Trainer von TuS Koblenz nichts zu spüren, eher von Vor­freude. Vorbei ist die Zeit des Testens, vorbei sind die bis­wei­len öden Tage des Trai­nings­lagers.

Vor­sich­tiger Blick nach oben: Vor dem Rück­run­den­auf­takt der Zweiten Liga ist TuS-Trainer Uwe Rapol­der guter Dinge, den Verein im Profi-Fußball zu eta­blie­ren - er warnt aber auch vor einer über­zoge­nen Erwar­tungs­hal­tung.

Es wird wieder ernst für den Fußball-Zweit­ligis­ten, noch dazu steht am Kar­nevals­sonn­tag das stim­mungs­volle Derby gegen den FSV Mainz 05 auf dem Pro­gramm. Was gibt's Schö­neres zum Auf­galopp ins neue Jahr?.

Dass Rapolder vergleichsweise gelassen auf den Rück­run­den­auf­takt blickt, liegt vor allem an den erfreu­lichen Ein­drü­cken aus den letzten Übungs­ein­hei­ten. Zuletzt wurde die Mann­schaft sogar vor­zei­tig aus der Klausur in Bad Ber­trich ent­las­sen. Kör­per­lich sind die Grund­lagen geschaf­fen, bis zum Sonntag kommt der men­talen Ebene die ent­schei­dende Bedeu­tung zu. "Wichtig ist, dass alle klar im Kopf sind", sagt Rapol­der und meint damit jene Tugen­den, die nach seiner Meinung gegen den Tabel­len­zwei­ten ent­schei­dend sein werden: Lei­den­schaft, tak­tische Dis­ziplin, Feh­ler­mini­mie­rung, Kon­zen­tra­tion.

Weil das bekann­ter­maßen Aspekte sind, denen auch Rapol­ders Trai­ner­kol­lege Jürgen Klopp große Bedeu­tung bei­misst, zeich­net sich ein Spiel ab, in dem Klei­nig­kei­ten den Aus­schlag geben werden. "Wir werden nicht noch einmal ins offene Messer laufen", blickt der TuS-Coach nur kurz auf das 4:1 der Mainzer zum Sai­sonauf­takt, als die Koblen­zer prak­tisch mit wehen­den Fahnen am Bruch­weg unter­gegan­gen waren. Dieses Sze­nario ist am Sonntag eher nicht zu erwar­ten. Die TuS ist in den letzten fünf Spielen vor der Win­ter­pause viermal ohne Gegen­tref­fer geblie­ben und hat sich gerade in der Rück­wärts­bewe­gung ver­bes­sert.

Insofern wird der Koblenzer Chefcoach den schma­len Grat zwi­schen Risi­kobe­reit­schaft und Sicher­heits­den­ken finden müssen. "Es ist nicht unsere Art auf Unent­schie­den zu spielen, so etwas geht meis­tens schief", sagt Rapol­der, der aber auch weiß, dass sich alle Mann­schaf­ten nach einer Pause "erst einmal suchen und finden müssen". Ver­ständ­lich, wer will schon mit einer Nie­der­lage und den unschö­nen Neben­wir­kun­gen ins neue Jahr starten.

Inso­fern kann ein kleines Detail viel­leicht zum ent­schei­den­den Vorteil für die Koblen­zer werden. In Mainz wurde nämlich unter der Woche die Beschaf­fen­heit des Balls zum Thema gemacht. "Jeder Ball hat seine Eigen­hei­ten, doch der unter­schei­det sich am dra­matischs­ten von allen anderen", kann 05-Trainer Klopp dem Spiel­gerät nicht viel abge­win­nen. Ange­sichts der bis­wei­len kurio­sen Flu­gei­gen­schaf­ten des Leders geht der 05-Trainer sogar noch einen Schritt weiter und fordert einen ein­heit­lichen Liga-Ball. Aber: Um auch in diesem Bereich eine Gleich­heit der Waffen zu schaf­fen, wurde in Mainz mit bau­glei­chen Model­len geprobt. Vor dem Derby wollen alle Betei­lig­ten nichts dem Zufall über­las­sen.