Mainzer bangen weiter um Boakye
Einsatz des Angreifers entscheidet sich im Abschlusstraining /Heidel: "Hier hebt keiner ab"

Vom 02.02.2008

Das Bangen um Isaac Boakye geht in die nächste Runde. Immer noch ist es offen, ob der Neuzugang des FSV Mainz 05 am Sonntag (14 Uhr) zum Rückrunden-Auftakt der Zweiten Fußball-Bundesliga bei der TuS Koblenz antreten kann. Immerhin: Die Chancen sind seit Freitag wieder gestiegen.

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Roland Hessel

Auf dem Trainingsplatz suchte man den ghanaischen Stürmer bei der Freitags-Einheit zwar vergeblich, aber die Chancen, dass die Leihgabe des Bundesligisten Wolfsburg am Sonntag trotz seiner Oberschenkelverhärtung mittun kann, stehen dennoch nicht so schlecht. "Wir haben ihn heute ganz bewusst rausgenommen, weil wir kein Risiko eingehen wollten", sagte 05-Trainer Jürgen Klopp nach der Übungseinheit, bei der Torschusstraining auf dem Programm gestanden hatte. Fraglos eine kluge Entscheidung, da gerade die Beanspruchungen, die diese Übungen in der Muskulatur hervorrufen, bei einer Verhärtung regelrecht Gift sind.

Der 26-jährige Angreifer absolvierte stattdessen zusammen mit Elkin Soto (Entzündung im Bereich der Leiste) eine Laufeinheit. "Und er hat gesagt, dass er überhaupt nichts spürt", geht Klopp davon aus, dass Boakye beim samstäglichen Abschlusstraining einem Härtetest unterzogen werden kann und dann auch am Sonntag auflaufen wird. Was freilich auch bitter nötig wäre, weil neben Felix Borja, dem gelb-gesperrten Mainzer Toptorjäger der Hinrunde, auch Chadli Amri für den Sonntag kein Thema ist. "Wir haben ihn ein paar Mal zu früh reingeworfen. Deshalb wäre ich jetzt schon froh, wenn er uns beim ersten Heimspiel die Woche drauf gegen Greuther Fürth zur Verfügung stehen würde", will Klopp bei dem ebenfalls an einer Oberschenkel-Verhärtung laborierenden Algerier kein Risiko mehr eingehen.

Sollte Boakye in Koblenz doch passen müssen, kristallisiert sich eine Angriffsvariante mit Sdrjan Baljak und Nejmeddin Daghfous heraus. Dass dann beim rheinland-pfälzischen Derby ein 05-Sturm auflaufen würde, der zusammen noch null Tore auf dem Konto hat, bereitet dem Mainzer Manager Christian Heidel kein Kopfzerbrechen. "Wir kennen diese Situationen ja aus der Hinrunde. Ich habe absolutes Vertrauen in die Breite des Kaders. Wenn einer ausfällt, muss der nächste ran", sagte der 44-Jährige.

Die anderen Positionen für den Sonntag scheinen vergeben zu sein. Bo Svensson wird den gesperrten Nikolce Noveski in der Innenverteidigung ersetzen, Christian Demirtas für Tim Hoogland (Reizung im Schleimbeutel im Knie) das rechte Glied der Viererkette geben. "Warten wir es ab. Es sind ein paar Dinge angedacht, aber entscheiden werden wir erst nach dem Abschlusstraining", wollte sich Klopp am Freitag noch nicht festlegen.

Unterdessen freut sich Heidel vor allem, dass es wieder los geht: "Erst sehnt man die Pause herbei, und dann vermisst man etwas, wenn zwei Wochen kein Spiel ist. Wir fahren jedenfalls mit Optimismus, aber ohne Überheblichkeit nach Koblenz. Auch wenn dieses Spiel noch nicht die Tradition hat, so ist es doch ein Derby und hat einen anderen Stellenwert als wenn wir in Paderborn oder in Jena starten würden." Eine Gefahr, dass die Mannschaft aufgrund der Tabellensituation oder des klaren 4:1-Erfolges in der Hinrunde überheblich auftreten würde, sieht Heidel nicht. "Ich habe nicht den Eindruck, dass die Spieler das Gefühl haben, dass sie jetzt alles an die Wand spielen. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung sehr konzentriert gearbeitet. Hier hebt keiner ab."