Hoffenheim und der hohe Reiz

05er empfangen den herausragenden Aufsteiger im Bruchweg-Stadion


Vom 22.03.2008

Wenn mit 1899 Hoffenheim die "aktuell herausragende Mannschaft", so Jürgen Klopp, am Sonntag (14 Uhr) im Bruchwegstadion gastiert, dann steht der Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vor einer schwierigen Situation. Aber auch vor einer mit "extrem erhöhtem Reiz", wie es der 05-Trainer formulierte.


Von

Roland Hessel

Davon, dass es sich bei dem Duell des aktuellen Tabellendritten aus Mainz gegen den Aufsteiger, der sich mittlerweile auf Platz zwei vorgeschoben hat, um das ultimative Aufstiegsendspiel handelt, will Klopp nichts wissen. "Wir müssen das Spiel nicht überbewerten. Aber es ist natürlich ein wichtiges. Vor allem, weil es ein Heimspiel ist. Und die werden ja auch immer weniger." Für den 40-Jährigen gilt die Formel: "Wir wollen unsere derzeitige gute Form beibehalten, die Fans mit ins Boot nehmen und den Gegner ohne Punkte nach Hause schicken."

Dass dies ein besonders schwieriges Unterfangen wird, weiß natürlich auch Klopp. "Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hat einen klasse Job gemacht. Die Mannschaft tritt kompakt auf, lässt wenig Chancen zu und ist immer für ein Tor gut", findet der Mainzer Übungsleiter nur lobende Worte für den forschen Neuling. Allerdings hätten die Hoffenheimer bei ihrer jetzt schon sieben Spiele währenden Siegesserie die "Gegner nicht alle schwindelig gespielt", unterstreicht Klopp. Aber eben gewonnen, was auch ein Beweis von Qualität sei.

Diese Qualität wird am Sonntag freilich etwas geschmälert, weil mit Chinedu Obasi und Selim Teber zwei wichtige Spieler ausfallen werden. "Obasi ist der beste Spieler der Zweiten Liga und Teber der Kopf der Mannschaft", weiß Klopp - ohne sich Illusionen hinzugeben. "Wenn eine Mannschaft diese Ausfälle kompensieren kann, dann ist das Hoffenheim."

Zudem haben die Mainzer ebenfalls mit personellen Problemen zu kämpfen. Chadli Amri wird ebenso definitiv fehlen wie Stefan Markolf. Während Markolf erneut aufgrund einer Muskelverhärtung ausgebremst wird, wurde Amri, den es einmal mehr im Rücken zwickt, bewusst aus dem Training genommen. "Wir haben uns entschlossen, richtig die Bremse zu ziehen und ihn für rund eineinhalb Wochen rauszunehmen", sieht Klopp sogar das nach der Hoffenheim-Partie folgende Auswärtspiel in Aue (Freitag, 28. März) für Amri in Gefahr. Ob Daniel Gunkel wieder mitmischen kann, wird sich erst beim Abschlusstraining am Samstag entscheiden. Der Mittelfeldakteur, der sich beim 1:1 bei 1860 München eine Adduktorenzerrung zugezogen hat, konnte bis zum Freitag nur Lauftraining absolvieren. Auch im Angriff kann es zu personellen Veränderungen kommen, zumal der wieder genesene Isaac Boakye mit Macht zurück ins Team drängt. "Isaac kämpft um seinen Platz", freut sich Klopp um die Alternative. Am Freitag wieder normal trainineren konnten indes Markus Feulner, er zuletzt wie Marco Rose mit einer Erkältung ausgefallen war. Rose wird an diesem Samstag wieder einsteigen.

In dieser Beziehung viel schlimmer erwischt hat es übrigens den Konkurrenten aus Hoffenheim, der nach einer dreitägigen kompletten Trainingspause erst am Freitag den Übungsbetrieb wieder aufgenommen hat. Der Grund: Das komplette Funktionsteam um Trainer Rangnick hat sich einen hoch ansteckenden Grippevirus eingefangen. Um die Spieler nicht zu gefährden, hatte man sich zu einer Pause durchgerungen. Dennoch gibt sich Rangnick, dessen Mannschaft neben den sieben Siegen aktuell auch 500 Minuten ohne Gegentor aufweisen kann, für das Spitzenduell am Sonntag durchaus selbstbewusst. "Wir wir wollen beide Serien fortsetzen..."