Mainz (dpa(lrs) - Mitten in der heißen Aufstiegsphase könnte der
Sportgerichtsfall des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers Elkin
Soto für Bundesliga-Absteiger FSV Mainz 05 nicht nur bei den
Vorbereitungen auf das Samstag-Match beim TSV 1860 München zum
Störfall zu werden. Dem 27-jährigen Südamerikaner, der sich nach
einem Kreuzbandriss wieder an die Stammformation herangearbeitet hat,
droht eine Sperre vom obersten Sportgerichtshof CAS in Lausanne.

Bei seinem Wechsel im Januar 2007 zum derzeitigen Tabellenzweiten
Mainz forderte der abgebende Club Once Caldas eine Ablösesumme, weil
Soto dort eine Absichtserklärung für eine Vertragsverlängerung bis
2008 unterzeichnet haben soll. Mainz rief den Weltfußballverband FIFA
an. Der sprach die 05er nach langen Ermittlungen von jeder Schuld
frei und erteilte die Spielgenehmigung.

Soto aber wird von Once Caldas Vertragsbruch vorgeworfen.
Mittlerweile haben die Südamerikaner Einspruch gegen das FIFA-Urteil
eingelegt. Soto könnte eine Sperre von bis zu vier Monaten drohen.
Sein Vertrag läuft Ende Juni 2008 aus. Die Mainzer können den
Kontrakt per Option um zwei Jahre verlängern. FSV-Manager Christian
Heidel rechnet erst im Sommer mit einer Entscheidung.

Derweil grübelte Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag über die
optimale Besetzung und Taktik, um den fünften Auswärtssieg der Saison
einzufahren. Soto ist nach einem Kreuzbandriss nocht die erste Wahl.
«Er ist gesund, fit, aber nicht in Form», betonte Klopp. «Wir geben
uns aber nicht mit einem Punkt zufrieden. Wir müssen knallhart um
jeden Zentimeter kämpfen». Die Löwen sind bisher mit 34 Punkten und
dem achten Platz hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.

Allerdings sind Klopps Varianten im Sturm auch abhängig vom
Gesundheitszustand des zehnmaligen Mainzer Torschützen Felix Borja,
der an der Patellasehne im Knie verletzt ist. Der Ecuadorianer fehlte
im Training. Dafür steht Isaac Boakye nach auskurierter Bronchitis
wieder zur Verfügung und Petr Ruman feierte beim 1:0 im Test am
Mittwoch gegen SV Darmstadt 98 ein vielversprechendes Comeback.

1860 München konnte zuletzt im Auswärtskick beim FC St. Pauli
(2:2) nicht überzeugen. Trainer Marco Kurz wartet vor allem auf
Verstärkung für den schwächelnden Angriff. Antonio di Salvo feierte
in Hamburg seine Rückkehr ins Team, sollte aber ebenso wie Berkant
Göktan (Bandscheiben-OP) zunächst auf der Bank sitzen. «Wir haben
absolute Defizite beim Toreschießen», meinte «Löwenbändiger» Kurz.