Sippel ist sich sicher: "Es wird ein offenes Spiel"

FCK mit Respekt, aber ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Duell

Vom 01.05.2008

Milan Sasic kann es kaum abwarten: "Am liebsten würde ich sofort anfangen zu spielen", sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Rheinland-Pfalz-Derby am Freitag um 18 Uhr beim FSV Mainz 05. Dabei sorgen nicht nur die jüngsten FCK-Erfolge für gute Laune beim Kroaten, auch die Vorfreude auf das Flair in Mainz ist groß. "Das passt", meint Sasic. "Es wird 90 Minuten lang beben. Was kann schöner sein für einen Fußballer."

Deshalb will der Coach auch trotz bestehender Gefahr der Übermotivation keine Emotionen aus dem Derby neben. Im Gegenteil: "Wir werden das auf keinen Fall stoppen, wir werden Gas geben. Denn was wäre der Sport ohne Emotionen."

Und die haben die Lauterer auch am vergangenen Freitag deutlich gespürt, als sie Alemannia Aachen in einer begeisternden Partie 2:1 schlugen. "Wir waren schon abgeschlagen, jetzt sind wir wieder da", sagt Torhüter Tobias Sippel zur neuen Tabellenkonstellation. Nach dem Acht-Punkte-Abzug für die TuS Koblenz sind die abstiegsgefährdeten Pfälzer punktgleich mit einem Nichtabstiegsplatz. Sippel ist dies aber logischerweise nicht genug, zumal er die Koblenzer nicht als Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf ansieht. "Unsere Gegner sind Offenbach und Osnabrück, die ja auch am letzten Spieltag noch gegeneinander spielen."

Zunächst gilt die Konzentration der Pfälzer aber dem nächsten Kontrahenten Mainz 05, vor dem Sasic großen Respekt zeigt. "Ich sehe eine Entwicklung in Mainz, die sehr, sehr positiv ist." Trotzdem fahren die Lauterer ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Rivalen. "Wir unterschätzen die Mainzer sicher nicht. Die müssen auch gewinnen. Aber wir sind auch gut drauf", macht Sippel klar. "Es wird ein offenes Spiel und ein ganz heißes Derby."

Dabei geht es für die Pfälzer vor allem darum, nicht zu verkrampfen. So wie es Sasic vorlebt. Bei der Pressekonferenz zur Vorschau auf das Spiel wirkt der Kroate jedenfalls völlig entspannt und hofft, dass seine Spieler mit der Situation ähnlich gelassen umgehen werden. "Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir nicht über das Endergebnis nachdenken oder darüber, was nach dem Spiel passiert, sondern einfach Fußball spielen." Es steh in seinem Kopf auch keine Partie zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegskandidaten an. "Ich sehe das einfach als Derby. Und ich freue mich auf so ein Spiel."

Ob daran die angeschlagenen Stefan Lexa und Moussa Ouattara teilnehmen können, ist noch offen. Auch hat sich Sasic laut eigener Aussage noch nicht festgelegt, wen er als Ersatz für den gesperrten Stürmer Marcel Ziemer nominieren wird.

Seine entspannte Haltung verliert der Trainer dann aber doch noch einmal, als er auf die Aussage des Osnabrücker Trainers Claus-Dieter Wollitz angesprochen wird, der die Minderung der Stadionmiete für den FCK durch die Stadt Kaiserslautern kritisierte. "Es gibt eine klare Regel: Schaue immer nur bei dir zu Hause, vor deiner eigenen Tür, und kommentiere nicht das, was andere tun", meint Sasic.

Der Ärger darüber wird bei ihm aber spätestens dann vergessen sein, wenn am Freitag um 18 Uhr der Ball rollt. "In Mainz wird die Bude voll sein", sagt er und erlaubt sich dann doch noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Landeshauptstadt. "Die müssen noch ein bisschen üben, dass sie es so krachen lassen, wie es bei uns der Fall ist." Aber auch hier folgt die Entschärfung der Aussage sofort: "Dort gehen natürlich auch deutlich weniger Zuschauer ins Stadion als bei uns. Doch das neue Stadion ist ja schon geplant." Böses Blut will Sasic vor dem Derby also gar nicht erst aufkommen lassen. Die Punkte aber trotzdem mitnehmen.