Defensive als Mainzer Basis im Breisgau
05er wollen in Freiburg an Gladbach-Spiel anknüpfen /Noch einige Aufstellungs-Varianten


Vom 01.03.2008

Mit der starken Defensiv-Leistung vom Gladbach-Spiel als Basis, dazu mit klaren Aktionen in der Offensive - so will Jürgen Klopp, der Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, am Montag (20.15 Uhr, live im DSF) das Spitzenspiel beim SC Freiburg angehen.

Von

Roland Hessel

Dass sich die Mainzer vor dem Gang zum Tabellenfünften natürlich viel lieber an dem 1:0-Auswärtscoup vor zwei Wochen bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach orientieren als am jüngsten 2:2 im heimischen Bruchweg gegen das damalige Schlusslicht Carl Zeiss Jena, versteht sich von selbst. "Wenn wir die Defensive in den Mittelpunkt stellen, dann sind wir schwer zu spielen", betonte Klopp, dass das schnelle Umschalten von Defensive zu Offensive ein wichtiger Bestandteil der Trainingswoche war.

Denn aus einer sicheren Abwehr heraus sollen die Breisgauer unter Druck gesetzt werden. "Wir glauben zu wissen, was uns erwartet", sagte Klopp, der die beiden letzten Freiburger Begegnungen gegen Augsburg (1:0) und in Hoffenheim (0:2) genau unter die Lupe genommen hat. "Eine schnelle, spielstarke Mannschaft, die sehr flexibel agiert. Die aber auch Möglichkeiten bietet, die Räume zu nutzen."

Wer nun am Montag diese Räume nutzen soll, kann oder darf, dies stand freilich am Freitag noch nicht fest. "Wir haben nach wie vor ein paar Problemfälle", berichtete Klopp, der immerhin gestern Daniel Gunkel, Chadli Amri, Tim Hoogland und Neven Subotic, die zuvor hatten kürzer treten müssen, wieder im Training begrüßen konnte. "Wer am Montag anfangen kann, ist noch nicht klar. Einige der Jungs sind erst auf dem Weg", will der 40-Jährige logischerweise jedwedes Risiko vermeiden. "Wenn wir viele Spieler in Topform haben, dann brauchen wir bei dem einen oder anderen kein Risiko eingehen. Aber das wissen wir jetzt noch nicht", konnte Klopp bei der freitäglichen Pressekonferenz Personalfragen nicht beantworten.

Deshalb ist es auch noch offen, ob Elkin Soto eventuell erstmals in dieser Saison im Kader steht. "Elkin steht auf jeder Liste", grinste Klopp, "auf der, die spielen, auf der, die auf der Bank sitzen und auf der, die nicht im Kader sind." Das Problem bei dem Kolumbianer sei, dass er kein Trainingsweltmeister sei, erklärte Klopp. "Aber bis auf das Spiel mit den Amateuren beim Landesligisten Kickers Obersthausen, bei dem er sich gut bewegt hat, haben wir nunmal nur Trainingseindrücke." Grundsätzlich sei der 28-jährige Techniker allerdings auf einem guten Weg. "Ein bis zwei Spiele über 90 Minuten mehr in den Beinen würden ihm aber gut tun."

Linksverteidiger Stefan Markolf wird nach seiner Verletzung im Oberliga-Team am Samstag gegen Hauenstein Spielpraxis sammeln.

In der Torwartfrage sei nichts entschieden, beteuerte Klopp. "Das steht noch nicht fest", antwortete der 05-Coach auf die Frage, wer in Freiburg die Nummer eins sein werde. Daniel Ischdonat, der derzeitige Keeper, hatte bekanntlich zuletzt zweimal gepatzt, die eigentliche Stammkraft Dimo Wache ist längst auf die Bank zurückgekehrt. "Wir wissen, dass wir das bis Montag hinkriegen", wollte sich Klopp nicht in die Karten schauen lassen. Nur so viel gab der Trainer preis: "Egal, wer letztlich spielt und bei allem Verständnis, dass das im Moment diskutiert wird, hoffe ich einfach, dass wir einen in der Kiste haben, der selbstbewusst an die Sache herangeht. Aber da habe ich ein richtig gutes Gefühl."

Jena abgehakt

Abgehakt ist übrigens mittlerweile das dürftige 2:2 gegen Jena, auch wenn die Jenaer Pokal-Sensation beim VfB Stuttgart den Mainzer Punktverlust in etwas anderem Licht erscheinen lässt. "Ich hatte vor Jena ja vorher schon gewarnt. Dennoch hätten wir sie schlagen müssen. Das Stuttgarter Ergebnis hat uns leider nicht mehr gut getan. Dafür kam es zu spät", lächelte Klopp. Auch die schwache Vorstellung von Topstürmer Felix Borja, der am vergangenen Freitag definitiv nicht seinen besten Tag erwischt hatte, soll Schnee von gestern sein. "Ich hatte mit Felix ein sehr langes Gespräch. Und bisher hat er die richtige Reaktion gezeigt. Jetzt hoffe ich, dass dies bis Montag so bleibt. Sonst muss ich vielleicht noch einmal nachlegen", weiß Klopp nur zu genau, dass in Freiburg ein Borja in Topform schon wichtig wäre. Zwar haben die Breisgauer nur eines der letzten neun Spiele gewonnen, dafür dokumentieren sie die Dichte an der Spitze.

Den Zweiten aus Mainz kann die Mannschaft um Trainer Robin Dutt nämlich bei einem Sieg überholen. Und: "Wenn es bei denen klick macht, können sie dich schwindlig spielen..."