Die Spieler des FSV Mainz taten einem richtig leid am Freitagabend. Geknickt kämpften sie sich nach der Niederlage im Zweitligaspiel bei St.Pauli aus den Kabinen hinauf zum Ausgang im Erdgeschoss. Das Bild passte zur Horrorshow zum Jahresabschluss.

Der Bundesliga-Absteiger, der auf einem Aufstiegsplatz überwintert, verlor nicht nur erstmals nach acht Ligaauftritten ohne Niederlage ein Spiel, sondern auch noch Verteidiger Tim Hoogland wegen eines Anrisses des Außenbandes im rechten Knie. Zudem musste Abwehrchef Nikolce Noveski nach einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Florian Bruns kurz vor Schluss vom Feld. "Ich habe mich selbst schützen wollen, ihn vielleicht berührt", wies Noveski eine absichtliche Handlung von sich.

Trotz der großen Enttäuschung über den kurioserweise wie in fast jedem seiner sieben äußerst erfolgreichen Dienstjahre misslungenen Jahresabschluss (lediglich ein Sieg im Vorweihnachtsspiel) zog Trainer Jürgen Klopp ein positives Fazit der ersten Halbserie nach dem Bundesligaabstieg: "Wir haben eine richtig gute Hinrunde gespielt." In der Winterpause steht für die Verantwortlichen nun wegweisende Arbeit an. Die Suche nach einem weiteren Stürmer, bei der unter anderem Namen wie Isaac Boakye (Wolfsburg) oder Joshua Kennedy (Nürnberg) im Gespräch sind, dürfte für die finanziell solide aufgestellten Mainzer noch die leichteste Aufgabe sein.

Manager Christian Heidel muss Klopp aber auch Perspektiven aufzeigen, die ihn zu einer Verlängerung des Vertrags über den 30. Juni hinaus bewegen könnten. Die anhaltenden Probleme bei den Planungen eines herbeigesehnten neuen Stadions erschweren Heidel die Argumentation.