grü. Schon als Jürgen Klopp die Fernsehbilder der vermeintlichen Elfmetersituation in der 58. Minute zu sehen bekam, war der 40-jährige Trainer des FSV Mainz 05 fassungslos. "Das soll die Szene gewesen sein?", fragte Klopp den Reporter ungläubig. Anschließend sprach der Mainzer von einer "Frechheit", die sich der junge Referee Michael Kempter mit diesem Pfiff nach dem Aufeinandertreffen zwischen 05-Mittelfeldmann Milorad Pekovic und Danny Schwarz im Mainzer Strafraum geleistet habe. Für Klopp eine klare Schwalbe im Anschluss einer kurzen Handberührung.

Auf der Pressekonferenz war die Angelegenheit, die zum 1:1 führte, natürlich auch Thema. Auf dem Podium saßen Jürgen Klopp, 1860-Pressesprecher Jörg Krause und 1860-Trainer Marco Kurz. Klopp am Ende seiner Einschätzungen zum Spielgeschehen: "Der Elfmeter ist eine Frechheit, ein Brett." Kurz am Ende der eigenen Ausführungen: "Zum Elfmeter: Jürgen, ich kommentiere seit unserem Derby keine Elfmeterentscheidungen mehr." Direkte Antwort des Mainzers: Ich hab´s jetzt einmal gemacht, mache es jetzt nicht mehr." Dann, nach zwei, drei Zwischenfragen, ergriff Marco Kurz von sich aus das Wort: "Ich habe nach Spielende im Fernsehen gesagt, dass der Schiedsrichter wohl dem Mainzer Tim Hoogland fälschlicherweise zwei Mal die Gelbe Karte gezeigt hat. Wir haben uns da auf Aussagen des Assistenten gestützt. Aber jetzt ist klar, dass er bei der Elfmeterszene dem Mainzer mit der Nummer 13 Gelb gezeigt hat und nicht Hoogland. Das wollte ich richtig stellen." Die Mainzer 13: Milorad Pekovic. Daraufhin Jürgen Klopp: "Für ein angebliches Foul, das zu einem nicht berechtigten Elfmeter geführt hat, gab´s also auch noch Gelb, super." Pressesprecher Jörg Krause: "Jürgen, du wolltest dich doch nicht mehr über den Elfmeter äußern." Der 05-Coach: "Aber über Gelbe Karten."

Eine Bestrafung von Seiten des DFB wegen seiner Wortwahl befürchtet Klopp nicht. "Man muss ja wohl die Wahrheit sagen dürfen. Wir befinden uns ja nicht in einer Welt, die George Orwell mal beschrieben hat." In der des "Großen Bruders".

Danny Schwarz spazierte kurz nach Klopps Worten aus der Münchner Umkleidekabine und erklärte Arm in Arm mit einem Kumpel: "Ich bin gefallen wie Luca Toni. Aber der Mainzer hat mich ja auch ein bisschen berührt." Dass anschließend der Mainzer Verteidiger Neven Subotic im Duell mit Gregg Berhalter die Hand zum Ball führte, Unparteiischer Michael Kempter vorher aber ein zweifelhaftes Foulspiel am Mainzer gesehen hatte, war gestern überhaupt kein Thema mehr.