Wache hat die Jugend im Blick
Mainzer Kapitän spielt wohl und fördert junge Sportler
VON DANIEL MEUREN


Dimo Wache (dpa)


Heute Abend soll Dimo Wache vermutlich mal wieder seine Routine für den FSV Mainz 05 einbringen. Dann soll der 34 Jahre alte Torhüter beim wichtigen Auswärtsspiel beim Aufstiegskonkurrenten SC Freiburg (20.15 Uhr, live im DSF) mit seiner Erfahrung aus 259 Zweitligaspielen und 74 Bundesligaeinsätzen in fast 13 Mainzer Dienstjahren vermutlich den zuletzt unsicheren Daniel Ischdonat ablösen und der Hintermannschaft Sicherheit geben, nachdem Wache wegen der Folgen einer schweren Schulterverletzung zuletzt ein halbes Jahr lang zuschauen musste. Sein Trainer Jürgen Klopp, der vermutlich auch auf den wiedergenesenen Daniel Gunkel und erstmals in dieser Saison auf den lange verletzten Elkin Soto zurückgreifen kann, scheint dieses Handicap nicht sonderlich zu fürchten und deutete den Wechsel im Tor zumindest indirekt an. "Ich gehe davon aus, dass wir am Montag einen selbstbewussten Torhüter im Tor stehen haben", sagte Klopp.

Wache selbst will zu seiner eigenen Situation derzeit nichts sagen. Stattdessen berichtet er von einem Engagement außerhalb seines Profijobs. Mit seinem Sportgeschäft und einer Reihe Mainzer Unternehmer hat Wache in den vergangenen Monaten "Dimos Talentschuppen" aufgebaut. Wache und seinen Geschäftspartner Michael Dörner treibt dabei die Idee um, jungen Talenten aus Mainz beim Sprung in den Leistungssport unter die Arme zu greifen. "Ich habe die ganze Geschichte vom Talent zum Leistungssportler mitgemacht", sagt Wache, der mit 16 Jahren sein Elternhaus im niedersächsischen Dorf Ovelgönne in Richtung Bayer Leverkusen verließ. "Ich weiß, welche Probleme es zum Beispiel gab, damit ich vorher ins 30 Kilometer entfernte Oldenburg zum Training kam."


Den vorerst maximal fünf Nachwuchssportlern, die sich über die Website www-dimos-talentschuppen.de bewerben konnten, will Wache nun bei der Lösung einiger dieser Schwierigkeiten auf dem Weg in den Leistungssport helfen. Die 15 Jahre alte Jugendnationalspielerin Annika Leber beispielsweise wird nun dreimal in der Woche aus Mainz zum Training beim Fußball-Zweitligaklub Wörrstadt gebracht. "Für sie war das ein ganz großes Problem, bei dem wir enorm helfen können", sagt Wache. Den Fahrdienst finanziert der eingetragene Verein durch Sponsorengeld, das vor allem der Mainzer Kapitän dank seiner Prominenz akquiriert.