Schlussoffensive entscheidet Spiel Mainzer Sieg glücklich, aber nicht unverdient
Vom 03.05.2008
Wer´s spannend und hektisch mag, war am Freitagabend richtig im Bruchweg-Stadion. Und die Statistik enttarnt: Alle Werte - von Ballbesitz bis zu Torschüssen - sahen am Ende Mainz 05 vorn. Genauso knapp wie am Ende das Spiel auch ausging.
Personal: 05-Trainer Jürgen Klopp musste neben dem gesperrten Nikolce Noveski kurzfristig die verletzten Bo Svensson und Daniel Gunkel streichen. Für den Noveski-Ersatz Svensson rückte Marco Rose in die Innenverteidigung, Christian Demirtas blieb in der Startelf. Für Mittelfeldmann Gunkel kam Chadli Amri in die Mannschaft. Auf Seiten des FCK löste Sascha Kotysch nach abgesessener Sperre Marcel Ziemer ab (fünfte Gelbe). Zudem stellte FCK-Trainer Milan Sasic Sebastian Reinert für Georges Mandjeck.
System: Trotz der personellen Veränderungen rückte Mainz 05 nicht vom "flachen" 4-4-2 ab. Selbst der eigentliche Offensivmann Chadli Amri reihte sich als zweiter zentraler Mittelfeldspieler ein. Allerdings mit deutlich mehr Zug nach vorne als Milorad Pekovic. Kaiserslautern agierte mit nur einer echten Spitze (Joshua Simpson) und mit Steffen Bohl hängend dahinter.
Erste Halbzeit: Der Mainzer Überlegenheit hatten die Gäste lange Zeit nur kämpferischen Einsatz entgegen zu setzen. Eroberte Bälle wurden weit nach vorne geschlagen, in der Hoffnung, die zweiten Bälle zu erwischen. 05 indes versuchte spielerisch zum Erfolg zu kommen, was bis zum 1:0 durch den sauber heraus gespielten Treffer von Felix Borja auch gelang. Danach war aber Schluss mit der 05-Herrlichkeit. Zum einen, weil der Faden verloren ging, zum anderen, weil die Pfälzer nun energischer nachsetzten und sich den Ausgleich schließlich redlich verdienten.
Zweite Halbzeit: Zunächst hatten die Gastgeber am Rückstand zu knabbern. Lautern bestimmte 20 Minuten lang die Partie und hätte auch in Führung gehen können. Dann erst befreite sich Mainz und startete die Schlussoffensive. Nicht ansehnlich, nicht spielerisch perfekt, aber am Ende effektiv. Eine Reihe von Freistößen wurde herausgeholt. Den letzten verwandelte schließlich Elkin Soto zum viel umjubelten Siegtreffer.
Fazit: Wie man es auch wendet: Ganz unverdient ist der 05-Sieg nicht. Glücklich war er dennoch. Dass die Pfälzer durchaus mehr verdient hätten, wird ihnen nur ein schwacher Trost sein.
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