05-Mittelfeldmann Markus Feulner fordert im Derby Konzentration von Beginn an

Vom 30.04.2008

Der Countdown läuft. Noch zwei Tage bis zum Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern. "Dann müssen wir von der ersten Minuten an hellwach sein, dann dürfen wir uns nicht erst wieder von einem Gegentor wecken lassen", fordert Mittelfeldmann Markus Feulner. "Denn Lautern steht hinten wohl sicherer als die Osnabrücker."


Von

Jens Grützner

Markus Feulner fühlt sich in den vergangenen Wochen etwas zu schlecht bewertet. Dass der Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 in der Rückrunde erst zwei Treffer in seiner Bilanz stehen hat, dass er trotz allen läuferischen Engagements nicht mehr den Zug zum Tor entwickelt wie zu Rundenbeginn, als er ständig auf den Kasten zielte und mit vier Toren in vier Partien glänzend da stand, gibt der 26-Jährige zu. "Aber ich hole viele Freistöße und Ecken raus, die Daniel Gunkel nutzen kann", sagt er. "Nur taucht das nirgends auf."

Allerdings sagt auch Trainer Jürgen Klopp, dass "Markus natürlich noch besser spielen kann. Manchmal verpasst er den richtigen Zeitpunkt des Abspiels." Aber es sei nicht so, dass man ihn aus irgendeinem Leistungsloch ziehen müsse. Das Gute an Feulner, so der 40-Jährige: "Er zieht Kraft aus Eins-gegen-eins-Situationen und macht den Gegner müde."

Dass Klopp Feulner vergangenen Sonntag beim 2:1 in Osnabrück bereits in der 62. Minute vom Platz holte, hatte nichts mit etwaiger Müdigkeit des Mittelfeldspielers zu tun. "Wir wollten auf Konter setzen. Und hätten wir einen verwandelt, wäre es wohl gar nicht mehr zu Osnabrücker Lattentreffern gekommen", so Feulner selbst. Doch der eingewechselte Chadli Amri und die verbliebenen Kollegen scheiterten. Dazu Jürgen Klopp: "Wir haben Konter in dieser Saison schon häufig reingemacht, aber nicht häufig genug. Trotzdem war unser Umschaltspiel in der zweiten Hälfte richtig gut. Das nehmen wir mit in den Freitag, in den Saisonschlussspurt"

Feulner hofft, dass "wir das Derby ganz normal angehen. Es geht ja auch nur um drei Punkte. Wir müssen uns voll auf unsere Stärken konzentrieren. Von der ersten Minute an." Dass der ein oder andere 05er übermotiviert in diese Partie gehen könnte, kann Jürgen Klopp nicht ausschließen. "Aber wir haben ja mittlerweile Erfahrung mit diesen Situationen." Jeder wisse, um was es gehe, fertig.

Dass Bundesliga-Aufsteiger Karlsruher SC bei den 05ern wegen einer möglichen Verpflichtung von Markus Feulner im Fall des Mainzer Nichtaufstiegs anfragte, hat der Profi mit Vertrag bis 2009 vernommen. "Es ehrt mich, dass sich ein Bundesligist um mich bemüht, aber ich hatte keinen Kontakt. Ich konzentriere mich voll auf den Aufstieg", so Feulner. Dass die Karlsruher allerdings auf der Suche nach einem Ersatz für Tamas Hajnal ein Auge auf den Mainzer geworfen haben, kann dieser nicht ganz verstehen. "Wir sind unterschiedliche Typen."

Elkin Soto verpasste gestern als einziger die Trainingseinheit der Mainzer. Soto weilt bis heute mit 05-Manager Christian Heidel beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne, um die Rechtmäßigkeit seines Wechsels von Once Caldas an den Bruchweg vor eineinhalb Jahren klären zu lassen. "Ich hoffe natürlich, dass es gut für ihn ausgeht", sagt Klopp. "Vielleicht setzt das dann noch einmal zusätzliche Kräfte bei ihm frei." Soto sitzt Markus Feulner im Nacken, was die Position im linken Mittelfeld angeht.