Mit "Geist von Harxheim" zum Sieg

05-Profis schwören sich bei Grillabend auf Aufstiegsfinale ein / "St. Pauli hoch motiviert"

Vom 17.05.2008

Nach zwei Niederlagen und einem Grillabend soll die Aufstiegsfeier folgen. Die Fußball-Profis des Zweitligisten Mainz 05 wissen vor der Partie am Sonntag (14 Uhr) im ausverkauften Bruchweg-Stadion, dass sie zu allererst ihre Hausaufgaben gegen den FC St. Pauli erfüllen müssen, bevor der Blick zum Ergebnis von Hoffenheim lohnt.

Es gibt nicht mehr viel zu reden, es zählt nur ein Sieg. Am Freitag ließ Trainer Jürgen Klopp die gesamte Mannschaft auf den abwechselnd von Dimo Wache, Daniel Ischdonat und Christian Wetklo gehüteten Kasten ballern. Es gab schöne Treffer, viele Lacher, aber auch tolle Paraden der Keeper. Dimo Wache strotzte vor Selbstbewusstsein, seine Körperspannung sollte Vorbild für alle Akteure sein.

Heidel setzt auf frühes Tor

"Eine frühe Führung von uns würde bestimmt schnell in Hoffenheim bekannt werden", sagte Manager Christian Heidel am Freitag. "Dann müssen die uns wieder überholen. Das kann ein Nervenspiel werden, aber wir müssen eben erst St. Pauli schlagen. Und die sind voll motiviert, das wissen wir." Heidel unterstreicht aber auch, dass jeder im vergangenen Sommer gejubelt hätte, wenn man gewusst hätte, man habe am letzten Spieltag noch eine Chance zur Rückkehr in die Erste Liga. "Ein ganze Stadt und Region muss an das Ziel glauben, auch wenn man zuletzt enttäuscht war", fordert Heidel.

Am Mittwochabend hatte die Mannschaft einen Grillabend in Harxheim organisiert und miteinander ohne Trainer gesprochen. Heidel war eine gute halbe Stunde dabei. "Ich habe von unseren Aufstiegserfahrungen berichtet. Jeder Zuschauer muss zu jeder Minute am Sonntag spüren, dass wir gewinnen." Nach der Aussprache an der Harxheimer Grillhütte fuhr Nico Bauer den Teambus durch das 05-geflaggte Harxheim. "Die Spieler sollten sehen, was die Fans für diesen Verein empfinden, um was es geht."

Strutz: Emotionen pur

05-Präsident Harald Strutz hatte am Freitag einen Tag voll unangenehmer Themen abzuarbeiten. Als Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses war er bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingespannt. Im Gespräch mit der AZ meinte der Klubchef zum "finalen Sonntag": "Ich bin unruhig, aber nicht beunruhigt." Er erwarte, dass die Mannschaft zeige, was in ihr steckt. "Wir müssen selbst unsere Leistung bringen. Die Mannschaft darf sich nach dem Abpfiff nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen, sie habe nicht alles getan. Wir müssen mit Elan und Leidenschaft spielen, die jeder zu Recht erwartet."

Am Sonntag dürften Emotionen ausgelebt werden. "Es wird Emotionen pur geben. Es kann ein Wechselbad der Gefühle hoch drei geben. In Köln bin ich nach 79 Minuten von der Tribüne an die Auswechselbank gegangen und es war alles vorbei. Jetzt sind wir wieder dabei." Er werde nur das eigene Spiel verfolgen und kein Radio hören, sagte Strutz. "Es geht auf allen Plätzen um unglaublich viel. Das ist eben Fußball pur. Vielleicht haben wir mit unserer speziellen Aufstiegshistorie ja auch das Glück pur an diesem Tag..."