Borja sorgt für Tore und den größten PR-Gag
Die Zweitliga-Profis des FSV Mainz 05 im Überblick / Subotic ist die größte Überraschung, Baljak die größte Enttäuschung

Vom 22.12.2007

Von
Jens Grützner

Tor

Dimo Wache: Nach zwei Spielen mit Sieg und Niederlage gegen die TuS Koblenz und die SpVgg Greuther Fürth war schon Schluss. Eine ausgekugelte Schulter mit mehrfachen Bänderrissen machte eine Operation beim Kapitän nötig. Comeback im Januar.

Christian Wetklo: Als er dabei war, sich als uneingeschränkte Nummer eins zu etablieren, passiert ihm im Pokalspiel in München das gleiche Malheur wie Wache. Erlebte bei Punktspielen fünf Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen ohne Fehlverhalten. Comeback im April möglich.

Daniel Ischdonat: Seit dem 12. Spieltag die Nummer eins. Kassierte auf St. Pauli erste Pleite. Zuvor: drei Siege, zwei Remis. Hatte winzige Anlaufschwierigkeiten. Beim 3:0 in Aachen top.

Abwehr

Tim Hoogland: Profitierte erheblich von der druckfreien Umschulung vom Innen- zum Rechtsverteidiger. Mit seinem aggressiven und erfolgreichen Offensivspiel eine echte Verstärkung. Verinnerlichte den "Mainzer Stil".

Neven Subotic: Mann der Vorrunde. Der 19-Jährige nutzte die Verletzung von Bo Svensson und schwang sich zum glanzvollen Innenverteidiger auf: Robust und stellungssicher im Zweikampf, oft gefährlich mit weiten Diagonalbällen, Torschütze in Wiesbaden.

Nikolce Noveski: Verlieh Subotic anfangs Ruhe, profitierte dann aber auch von der Unbekümmertheit des Youngsters. Eine mehr als solide erste Saisonhälfte. Fehlt in den ersten beiden Rückrundenspielen wegen einer Rot-Sperre.

Bo Svensson: War nach langer Achillessehnenverletzung selbst mit seinen Leistungen bei den Einsätzen nicht zufrieden. Der Däne setzt auf eine verletzungsfreie Winterpause.

Marco Rose: Auch der Linksverteidiger war nach seinem Mittelfußbruch noch nicht in gewohnter Form. Neuer Angriff im Januar.

Christian Demirtas: Erst Linksverteidiger, dann Mittelfeldmann, dann wieder auf links im Einsatz. Ein solider Arbeiter im besten Sinn. Im Vorwärtsgang muss mehr kommen.

Mittelfeld

Miroslav Karhan: Die Diva. Dass der Slowake alles kann, ist klar. Doch das zeigte er viel zu selten. Messlatte für die Rückrunde ist sein Auftritt gegen Köln, als Karhan in punkto Zweikampfführung und Spielgestaltung Akzente setzte.

Milorad Pekovic: Gegen St. Pauli war der Akku leer. Dass er allerdings überhaupt so lange gehalten hat, verblüffte. Was der Montenegriner zuvor an Metern machte, an Zweikämpfen führte, war in der Zweiten Liga weit über dem Schnitt. Und gegen Augsburg gelang das erste Tor für die 05er.

Daniel Gunkel: Sieben Treffer sind überdurchschnittlich. Rechtfertigte die in ihn gesetzten Erwartungen als Standardspezialist. Doch zum Vorrundenende zeigte die Kurve nach unten: Freistoßmöglichkeiten fehlten plötzlich, außerdem machte sich die Mehrbelastung in Mainz verglichen mit der in Cottbus bemerkbar.

Markus Feulner: Der Innenbandanriss in Hoffenheim brachte eine neunwöchige Pause mit sich. Vorher war er dank seiner vier Treffer und jeder Menge Offensivschwung top.

Stefan Markolf: Solider Einwechselspieler, der gegen Köln zeigte, dass er ein guter Techniker mit mehr Potenzial ist.

Damir Vrancic: Das Freistoßtor zum 1:0 in Wiesbaden war Grundstein des zweiten Auswärtssiegs. An der Antrittsschnelligkeit fehlt es weiterhin, oft kann er den Mangel mit Übersicht kompensieren.

Mario Vrancic: Der 18-Jährige spürte, wie groß der Sprung von den Bundesliga-A-Junioren zu den Profis ist. Der U 20-Nationalspieler hat alle Möglichkeiten, muss aber einfach konsequenter und schneller in sämtlichen Aktionen sein.

Wellington Santos da Silva: Hatte und hat taktische Defizite. Lichtblick war die Torvorlage im Duell mit Osnabrück. Muss sich steigern, will er über den Sommer hinaus 05er sein.

Sturm

Felix Borja: Das Känguru sprang vor allem in Aachen hoch. Das erste seiner drei Tore dort feierte Borja mit einer Halloween-Maske - einen besseren PR-Gag für die 05er gab´s nicht. Trainer Jürgen Klopp sagt: "Felix kratzte bislang nur an seinem Potenzial." Da kann also noch einiges kommen. Etwas weniger Eigensinn wäre gut.

Chadli Amri: Kann aufgrund seiner Schnelligkeit und seines Pressingverhaltens eine Waffe sein. Doch der Algerier überdrehte zu oft, leistete sich zu viele Annahmefehler.

Petr Ruman: Der zweite Bandscheibenvorfall im Duell mit Erzgebirge Aue brachte den Tschechen aus der Spur. Comeback im Januar möglich.

Nejmeddin Daghfous: Vergab Topchancen in Paderborn und gegen Köln. Musste sich an die höheren Belastungen bei den Profis gewöhnen.

Srdjan Baljak: Gemessen an seiner Torausbeute - null Treffer - eine Enttäuschung. Der Serbe ist in den Spielen und schon im Training einfach zu zahm. Will er den 05ern noch weiterhelfen, muss er sich explosionsartig entwickeln.

Ranisav Jovanovic: Der Serbe hat viele Möglichkeiten, aufgrund seiner Schnelligkeit und Kopfballstärke, doch er setzt sie einfach nicht um.

Francis Laurent: Setzte anfangs Akzente, tauchte dann ab.