Christian Heidel war informiert, dass der FC Bayern München Jürgen Klopp im Dezember kontaktiert hatte. "Da hat sich unser Trainer ganz korrekt verhalten. Zum Glück für uns hat Hoeneß dann die falsche Entscheidung getroffen", sagte der Manager des FSV Mainz 05 gestern im Gespräch mit der AZ mit einem Lächeln zu der Tatsache, dass nicht Klopp sondern Jürgen Klinsmann ab 1. Juli Trainer des Deutschen Fußball-Rekordmeisters wird.
Heidel sieht den Zeitpunkt noch nicht gekommen, um mit Jürgen Klopp konkret über eine Vertragsverlängerung zu sprechen. "Ich weiß, dass ich ihm noch Zeit lassen muss. Ich verlasse mich da auf mein Gespür." Der Manager stellt aber auch klar, er werde keine Gespräche mit möglichen Nachfolgern führen. Die stehen bei den Nullfünfern schon auf der Matte.
"Wir haben lockere Gespräche im Trainingslager geführt", berichtet Heidel über die Kommunikation mit dem 05-Coach in den vergangenen Tagen. Seit Donnerstag ist Heidel wieder in Mainz. "Irgendwann will Klopp etwas anderes machen. Es ist nur die Frage, ist dieser Zeitpunkt jetzt schon gekommen."
Der 05-Manager sieht keine Gefahr, dass die unbeantwortete Trainerfrage Auswirkungen auf die sportliche Leistung der Mannschaft in der Rückrunde haben könnte. "Bei uns herrscht himmlische Ruhe. Es gibt kein Nervenflattern. Wenn Klopp immer wieder genannt wird, dann freue ich mich für ihn. Das ist ja aber auch nichts Neues für uns." Unruhe befürchtet Heidel eher durch die andauernde Stadiondiskussion ohne Ergebnis (siehe Lokalteil dieser Ausgabe). "Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf alle Entscheidungsträger in diesem Verein", verdeutlichte Heidel erneut. "Ohne neues Stadion geht es in die Dritte Liga, da bin ich mir mit Klopp, der die Diskussion nicht nachvollziehen kann, einig."
Heidel selbst hat noch keine Entscheidung getroffen, ob er seinen Vertrag, der am 30. Juni ausläuft, verlängert. "Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, aber da spielt die Stadionfrage natürlich auch eine Rolle. Ich möchte nicht mehr um das reine sportliche Überleben von Mainz 05 kämpfen, sondern um das Überleben in der Ersten Liga." Der Klubmanager bestätigte im Gespräch mit der AZ, er habe die Möglichkeit einen anderen Job zu übernehmen, aber bisher mit keinem anderen Verein verhandelt. "Meine Situation in Mainz wird anerkannt. Es gäbe erst Gespräche, wenn ich Mainz abgehakt hätte", betont Heidel, der seine Überlegungen auch nicht als Druckmittel verstanden wissen will. "Das hat auch nichts damit zu tun, ob wir aufsteigen oder nicht."
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