Ischdonats Malheur drückt auf Stimmung
05-Torhüter zieht sich gleich am ersten Tag des Trainingslagers Sprunggelenkverletzung zu

Vom 11.01.2008

Der erste komplette Tag des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 im spanischen Trainingslager an der Costa Ballena ist vorbei. Und schon gab´s die erste Verletzung. Torhüter Daniel Ischdonat musste die Einheit am Nachmittag abbrechen. Er war umgeknickt und musste am rechten Sprunggelenk behandelt werden.


Von

Roland Hessel

Passiert ist das Malheur bei einer Übung mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert, bei der Ischdonat sich zunächst drehen und dann nach dem Ball werfen musste. Plötzlich krümmte sich der 31-Jährige, wälzte sich auf dem Boden. "Es ist eine Distorsion, also ein Umknick-Trauma im Sprunggelenk", so die erste Diagnose von Mannschaftsarzt Dr. Stefan Rimoldi, der Ischdonat noch auf dem Platz behandelt hatte. "Wir werden jetzt versuchen, mit Eiswasser dafür zu sorgen, dass das Sprunggelenk nicht anschwillt und es dann konventionell behandeln", glaubt Rimoldi nicht an eine schwerwiegende Geschichte: "Er kann ja laufen."

05er in Spanien

Dennoch drückte der Unfall des eigentlich dritten Torhüters, der bekanntlich zuletzt die Nummer eins war, durchaus auf die Stimmung der Mainzer. "Ich guck´ da einfach gar nicht erst hin", hatte sich beispielsweise Manager Christian Heidel dazu entschieden, die Szene lieber zu ignorieren. Dies nicht ohne Grund, ist die Torwart-Situation der Mainzer doch weiterhin angespannt. Christian Wetklo fehlt noch bis zum Frühjahr, und Dimo Wache, der sich ebenfalls eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, ist erst zum Trainingsauftakt in der vergangenen Woche wieder in den Übungsbetrieb eingestiegen. In Spanien noch mit dabei sind die beiden Keeper der Oberliga-Mannschaft, Rainer Adolf, zuletzt zweiter Mann hinter Ischdonat, und Daniel Davari.

Davon abgesehen war´s durchaus ein guter erster Tag für die 05er, die bei hervorragenden Bedingungen zwei intensive Einheiten absolvieren konnten. Jürgen Klopp war jedenfalls nach dem Vormittagsprogramm zufrieden. "Wir sind die Sache zügig angegangen", meinte der 05-Coach.

Die rund 80-minütige Einheit am Vormittag wurde dabei in zwei Gruppen abgehalten. Während unter Klopp die eine Gruppe in einer Spielform mit vier gegen sieben Über- und Unterzahlverhalten simulierte, beschäftigte sich die andere unter Co-Trainer Zeljko Buvac in erster Linie mit Torabschlüssen und Flanken - garniert mit einem "kleinen" Hindernis-Parcour , der höchste Konzentration und Geschicklichkeit erforderte. "Der Platz ist wirklich in einem sehr guten Zustand, hier kann man arbeiten", meinte Klopp nach der Premiere - um lachend hinterherzuschieben: "Nur das Wetter könnte besser sein." Was bei gefühlten 20 Grad und strahlendem Sonnenschein wahrlich nicht ernst gemeint sein konnte.

Am Nachmittag stellte Klopp das Programm schließlich unter das Motto "Pressing und Gegenpressing", eine sehr intensive Spielform, die zwar über den ganzen Platz abgehalten wurde, sich aber größtenteils in einer relativ engen Zone um den Mittelkreis abspielte. Vor allem das schnelle Spiel sowie das Umschalten nach Ballverlusten wurden geübt. Was ihm die Akteure dabei zeigten, erfreute den Trainer nicht immer. Mehrfach musste der 40-Jährige seine Stimme erheben, korrigieren und instruieren. Einmal wurde er sogar richtig laut. Spätestens da war wohl allen klar, dass auch unter der spanischen Sonne die Arbeit an erster Stelle steht...