Nächste Aufgabe: TSG Hoffenheim

Am Ostersonntag erwartet die 05er am heimischen Bruchweg ein dickes Osterei: TSG 1899 Hoffenheim, die in den letzten sieben Spielen als Sieger hervor ging, gastiert in Mainz zum nächsten Ligapunktspiel. Gut, dass sich die Elf von Jürgen Klopp in dieser Saison besonders gegen starke Mannschaften erfolgreich gezeigt hat.

Die Osterfeiertage sind im Anmarsch und nichts würde Jürgen Klopp lieber tun, als den Fans drei Punkte ins Osternest zu legen. Dass dazu die TSG 1899 Hoffenheim, die bislang stärkste Mannschaft der Rückrunde mit sieben Siegen in Folge, bezwungen werden muss, sieht der Mainzer Trainer als schwere, aber machbare Aufgabe an. „Sicher ist das ein wichtiges Spiel, aber dabei geht es nicht darum, ob Hoffenheim jetzt sieben Mal gewonnen hat oder auf welchem Platz wir in der Tabelle stehen. Es ist ein Heimspiel und das wollen wir definitiv gewinnen. Wenn wir die Zuschauer mit an Bord nehmen und unsere Stärken auf den Rasen bringen, können wir die Hoffenheimer ohne Punkte vom Platz schicken. Wir sind bereit für einen Sieg“, so Klopp auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Wir wollen in jeder Phase des Spiels deutlich machen, dass wir gewinnen wollen. In dieser Saison haben wir uns gegen besonders starke Gegner immer besonders gut geschlagen, und das soll auch diesmal so sein.“ Vor dem Match gegen den Regionalligaaufsteiger mit Bundesligaambitionen war in den Medien häufiger die Rede vom Duell der Giganten oder vom Entscheidungsspiel im Kampf um die Aufstiegsplätze, doch der Mainzer Coach nimmt der vermeintlichen Brisanz der Begegnung gleich den Wind aus den Segeln und verweist darauf, dass zu diesem Zeitpunkt jede Partie wichtig sei. „Man sollte dieses spezielle Spiel nicht überbewerten. Natürlich ist es wichtig und sicher weiß die Mannschaft, worum es geht, aber genau deshalb kämpft und fightet sie in jedem einzelnen Spiel um den Aufstieg.“

In Hoffenheim träumt man ebenfalls von der ersten Liga, und nach einer bisher starken Rückrunde sind diese Träume mehr als berechtigt. Das hochkarätige Team von Ralf Rangnick ist die ambitionierteste Elf in der Liga und hat die Marschroute von der Regionalliga direkt in die Bundesliga vorgegeben. Nur eine Saison will man in der zweiten Liga Zwischenstation machen. Die Pläne schienen bislang aufzugehen, aktuell befinden sich die Sinsheimer auf Tabellenplatz zwei. In der vergangenen Woche besiegte man vor heimischer Kulisse die Veilchen aus Aue. Obwohl die Partie nicht gerade durch Zauberfußball beeindruckte und der TSG nur ein Treffer ihres Offensiv-Jokers Vedad Ibisevic reichte, ging der Sieg für die diszipliniert und taktisch gut spielenden Hoffenheimer in Ordnung. Klassespieler wie die Angreifer Fransico Copado und Chinedu Obasi, die gemeinsam bereits sechzehn Treffer erzielt haben, und der Edeltechniker Carlos Eduardo, der das Offensivspiel hinter den Spitzen steuert, haben dabei geholfen, die Aufstiegsambitionen des durch die Finanzstärke des Vereinsmäzenen Dietmar Hopp enorm erstarkten Vereins zu untermauern. Eine wichtige Stütze im Team ist auch Salim Teber. Der ehemals als junger Wilder von Waldhof Mannheim bekannte Spielmacher hat sich mehr und mehr zum Kopf der Mannschaft entwickelt. Sehr schmerzhaft ist es daher für Rangnick, dass er auf seine 10 verzichten muss. Teber wird den Kurpfälzern noch mehrere Wochen wegen eines Innenbandrisses fehlen. Auch der Top-Torjäger Obasi steht dem Hoffenheimer Coach nicht zur Verfügung, der junge Nigerianer sah in der vorvergangenen Partie rot wegen einer Tätlichkeit und wird in Mainz aufgrund seiner Sperre noch nicht auflaufen dürfen.

„Sicher muss Ralf Rangnick auf wichtige Spieler verzichten, aber der Kader ist so stark besetzt, dass man das Fehlen von Teber und Obasi gut ausgleichen kann“, lobt Klopp die Mannschaftsqualität der Hoffenheimer. Es gibt allerdings auch einige Fragezeichen was die Mainzer Aufstellung angeht. Marco Rose und Markus Feulner, welche diese Woche an einer starken Erkältung litten, beginnen am Donnerstag mit dem Lauftraining und steigen am Freitag voraussichtlich wieder ins Teamtraining mit ein. Fabian Liesenfeld, welcher ebenfalls mit grippalem Infekt flach lag, trainiert Donnerstag wieder mit der Mannschaft. Daniel Gunkel wird Donnerstag und Freitag laufen und im Idealfall am Samstag wieder normal trainieren. Mario Vrancic und Stefan Markolf werden wegen Problemen an der Achillessehne und wegen einer Muskelquetschung in der Wade vorerst mit dem Training aussetzen. Einer wird definitiv am Sonntag fehlen: Chadli Amris Rückenprobleme sind immer noch nicht zu 100 Prozent ausgeheilt, Jürgen Klopp will seinen Angriffsexperten jetzt erst einmal schonen, um sich richtig auszukurieren. Der Tunesier soll dementsprechend auch gegen Hoffenheim nicht auflaufen. Doch mit Felix Borja, Isaac Boakye und dem letztmaligen Torschützen Srdjan Baljak sind drei Angreifer fit und in Form. „Hoffenheim ist aktuell sicher die herausragende Mannschaft der Liga. Sie haben ihre Spiele zwar gewonnen, jedoch ohne den Gegner schwindlig zu spielen. Man merkt, dass es Ralf Rangnick in der Winterpause gelungen ist, sein Team aufeinander einzustimmen. Die TSG tritt kompakt auf, lässt wenig zu und ist immer für ein Tor gut. Wir werden auf jeden Fall taktisch sehr diszipliniert sein müssen,“ so der Mainzer Fußballlehrer.