AZ: Gefühlter 05-Erfolg über KSC


Mainzer nutzen gegen Erstligisten ihre Chancen nicht / Boakye erfolgreich


Vom 28.01.2008

Noch einige Trainingseinheiten stehen Trainer Jürgen Klopp zur Verfügung, um Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 bis zum Rückrundenstart am Fastnachtssonntag (14 Uhr) bei der TuS Koblenz in Form zu bringen. Das 1:1 (1:0) am Samstag gegen den Erstligisten Karlsruher SC zeigte, es gibt gute Ansätze, aber noch einiges zu tun (siehe auch 05-Formcheck).


Von

Lutz Eberhard

Das Ergebnis ist Nebensache, das Unentschieden gegen den Karlsruher SC kann dennoch von den Nullfünfern als positiv verbucht werden - ein gefühlter Erfolg. Die Mainzer hätten gegen den Erstligisten gewinnen können, ja müssen. Sie bestimmten die Partie, kontrollierten das Geschehen, aber ein zweiter Treffer wollte nicht gelingen, weil wie so häufig die Durchschlagskraft fehlte und die Unsicherheiten und Schwächen des Gegners, vor allem von Gästetorwart Markus Miller, der zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss wieder zwischen den Pfosten stand, nicht konsequent genutzt wurden.

Beide Treffer des Spieles fielen nach groben Schnitzern. Isaac Boakye nutzte einen Ball, den Miller nach einem Schuss von Daniel Gunkel abprallen ließ zum 1:0. Der Karlsruher Tamas Hajnal, der im Sommer zu Borussia Dortmund wechselt, nutzte einen Fehler von Gunkel zum 1:1 (49.). Danach spielten nur noch die Mainzer, die schon in den ersten 45 Minuten die besseren Chancen hatten. Doch weder Gunkel, Miroslav Karhan, Srdjan Baljak oder Wellington und Ranisav Jovanovic vollstreckten. Dimo Wache (siehe Artikel auf dieser Seite) war gegen Edmond Kapllani (85.) auf dem Posten und verhinderte sogar die Niederlage.

"Positiv ist, dass Daniel Gunkel und Miroslav Karhan neunzig Minuten durchspielen konnten", meinte Jürgen Klopp zu den zuletzt angeschlagenen Mittelfeldakteuren. Tim Hoogland und Dimo Wache hätten gespielt, das sei prima. "Wir haben in der Defensive bei den Standards gut gestanden und gefährliche offensive Standards gezeigt", bilanzierte der 05-Trainer zufrieden. Wichtig sei auch gewesen, dass gegen den KSC der Spielball zur Verfügung gestanden habe, mit dem in Koblenz gespielt wird. Und das Spielgerät der Firma Nike hat so seine Eigenheiten.

"Ich bin nicht überglücklich, aber jetzt kommt noch die Wettkampfaggressivität hinzu", sagte Klopp. "Die brauchen wir, aber heute war das Umschalten auf Defensive schon in Ordnung". Koblenz agiere in einem ähnlichen System wie der KSC. Neuzugang Isaac Boakye wurde gelobt, er habe seine Stärken mit dem Rücken zum Tor, und er stand bei der Führung richtig. Der Ghanaer prellte sich im KSC-Spiel die Schulter, parlierte aber nach dem Testspiel in den Katakomben fröhlich mit KSC-Verteidiger Gottfried Adoube.

Innenverteidiger Nikolce Noveski musste wegen einer Verhärtung in der Wadenmuskulatur nach 27 Minuten raus. Für den Auftritt in Koblenz hat dies keine Auswirkung, er ist nach seiner Roten Karte auf St. Pauli für zwei Partien gesperrt. Der Mazedonier glaubt aber, dass er am Aschermittwoch mit dem Nationalteam seines Heimatlandes gegen Serbien auflaufen kann.