ok. Die aktuellen Stadionpläne an der Koblenzer Straße haben in Teilen der Bretzenheimer Bevölkerung Proteste ausgelöst. Dies nahm die Stadtratsfraktion von ÖDP/Freie Wähler zum Anlass, noch vor der gestrigen Ortsbeiratssitzung bei einer Informationsveranstaltung im Haus St. Georg ihre ebenfalls kritische Position darzulegen.
Massive Kritik gab es von Seiten der ÖDP an dem im Stadtrat gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bau der Coface-Arena. "In einem Hauruckverfahren" sei der Standort "durch den Stadtrat durchgepeitscht" worden, kritisierte Herbert Egner (Freie Wähler) vor rund 30 Teilnehmern. Die Entscheidung sei über die Köpfe der Bürger hinweg gefallen.
Dr. Claudius Moseler (ÖDP) bemängelte, dass Klimaventilationsbahnen über das Areal liefen, die in ihrer Funktion stark beeinträchtigt würden. Die Kaltluftentstehungsgebiete für die Innenstadt seien in Gefahr. Die als "Kompensationsvorschlag" gedachte Überlegung, das Stadion fünf Meter tief einzugraben, sieht Moseler kritisch. Auch kritisierte der ÖDP-Chef die Reduzierung der Baugrenzen im "Bebauungsplan Hochschulerweiterung". Nicht nur der Bau eines Parkdecks, sondern auch der eines Wohnheims würden dem Stadionneubau zum Opfer fallen, mutmaßte er.
Egner gab zu bedenken, dass es nicht bei der geplanten Investition von 60 Millionen Euro bleiben werde. Er beanstandete, dass "40 Millionen Euro aus kommunalen Krediten" in das Konzept einfließen würden und die Stadt als Bauherr auftrete. "Unser Credo ist, die Stadt soll sich aus der Finanzierung heraushalten." Allenfalls kommunale Zuschüsse seien denkbar. "Der Steuerzahler kommt für Tilgung und Zinsen auf", und letztendlich werde an anderen Stellen gespart. Auch kritisierte Egner, dass sich die Pacht, die Mainz 05 an die Stadt zahle, aus der Ligazugehörigkeit errechnen soll.
Grundsätzlich vertritt die Fraktion von ÖDP/Freie Wähler den Standpunkt, dass "ein kleiner bescheidener Ausbau am Bruchweg" ausreiche. Es gehe darum, die Investition von 25 Millionen Euro in das Stadion am Bruchweg zu erhalten. Die Gründung einer Bürgerinitiative gegen den Bau des Stadions erfolge voraussichtlich am kommenden Dienstag, kündigte Moseler an.
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