Axel Busenkell macht die 05-Profis fit / Freier Mitarbeiter von "Fitness-Papst" Marc Verstegen


Vom 21.01.2008

rh. MAINZ Für Axel Busenkell war´s so etwas wie ein Glücksfall. Als Verteidiger Manuel Friedrich erstmals in den Nationalkader berufen wurde, öffnete sich für den Konditionstrainer des FSV Mainz 05 gewissermaßen auch eine Tür. Der 36-Jährige Sporttherapeut und Konditionstrainer, der sich schon zuvor intensiv mit der Arbeitsweise des "Fitness-Paptes" Mark Verstegen, den der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann zur DFB-Elf geholt hatte, beschäftigt hatte, intensivierte den schon vorhandenen Kontakt.
Beim letzten Fitness-Test der Nationalmannschaft vor der WM im eigenen Land war Busenkell dann vor Ort, der Kontakt wurde enger. Mit den Verstegen-Mitarbeitern Chad Frsythe und Creg Friedman funkte der Mainzer schnell auf einer Wellenlänge. Ebenso mit Oliver Schmidtlein, dem Fitnesscoach der Nationalelf. Im Winter 2006 folgte dann eine zweiwöchige Hospitanz in Phoenix, Arizona, der Zentrale von "Athletes Performance". Die "Firma" Verstegens, die in den USA Hochleistungssportler der unterschiedlichsten Sportarten betreut, gab ihm Einblick in ihre Arbeitsweise und in ihre Philosophie.

Über diese Schiene landete Busenkell schließlich bei der U-21-Nationalmannschaft. Die wurde urprünglich von Thomas Wilhelmi betreut, der dann zum FC Bayern München wechselte. Busenkell wurde als sein Nachfolger vorgeschlagen und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff gab sein okay. Der 05-Konditionstrainer war nun auch als zweiter Mann neben Oliver Bartlett für die Fitness der U 21 von Dieter Eilts zuständig.

Erstmals dabei war der 36-Jährige im November, als der DFB-Nachwuchs in Trier einen Test gegen Island mit 3:0 und das EM-Qualifikationsspiel in Luxemburg mit 7:0 gewann.

"Nicht sensationell neu, aber dafür sehr kompakt", fasst Busenkell das, was die Amerikaner über den großen Teich gebracht haben, zusammen. Eine Mischung aus harten Daten und visuellen Eindrücken, die dann über ein Computer-Programm ausgewertet werden. So werden dann indiviuelle Pogramme für einzelne Spieler erstellt. Die Auswertung des Punktesystems geht auch an die Heimatvereine der Akteure, damit sich deren Fitnesstrainer ein Bild verschaffen können. "Früher wurden diese Dinge schon belächelt. Auch in Mainz", erinnert sich Busenkell, der mittlerweile bei den Trainingseinheiten der 05er bis zu einer halben Stunde Zeit "eingeräumt" bekommt.

"Die WM war für unsere Sache sehr positiv", sagt der Sporttherapeut, dem das Zusammenwirken mit den Amerikanern "einen Riesenspaß" macht. "Das ist professionelles Arbeiten auf höchstem Niveau, ein ständiger Austausch", so der Mainzer, der im Mombacher Reha-Zentrum angestellt und für die 05er auf Honorarbasis tätig ist. Für "Athletes Performance" arbeitet er als freier Mitarbeiter, hatte sogar die Chance, in der Filiale in Los Angeles eine Anstellung zu bekommen. Was der Familienvater (die Töchter sind drei und fünf Jahre alt) ablehnte. "Ich muss da ja auch langsam reinkommen." Dennoch sei die Arbeit mit den Amis äußerst reizvoll. Zumal "Athletes Performance" dabei ist, ein weltweites Netzwerk aufzubauen.

So bleibt es also zunächst bei Mainz 05 und bei der U 21, für die Busenkell im Februar und März wieder aktiv werden wird. Am 5. Februar steht in Koblenz der Test gegen Belgien auf dem Programm, am 25. März in Wiesbaden das Rückspiel gegen Luxemburg. Dieses wird in der neuen Wiesbadener Arena ausgetragen. Was für Busenkell zumindest den Vorteil hat, dass sich die Zeit, die für die Anreise draufgeht, in einem vernünftigen Rahmen bewegt.
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