Mit den Temperaturen steigt die Spannung. Noch elf Tage, dann steht fest, welche drei Zweitliga-Mannschaften den Aufstieg packen, wer sich in Zukunft an den Fleischtöpfen der Bundesliga laben darf. Dass einer der Glücklichen die Borussia aus Mönchengladbach ist, steht quasi fest. Die einstigen Fohlen werden sich vom SV Wehen Wiesbaden nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen, und wenn doch, dann halt nur mit Verzögerung den Wiederaufstieg perfekt machen.

Mittendrin und wahrlich nicht nur dabei der FSV Mainz 05, der - egal, was aus Köln und Hoffenheim zu hören ist - die beste Ausgangslage des Verfolger-Quartetts hat. Die Mainzer müssen heute gegen Aachen, am Sonntag in Köln und am Sonntag darauf gegen St. Pauli noch nicht einmal drei Siege einfahren. Sieben Punkte aus diesen Partien reichen - sofern nicht die Konkurrenz plötzlich Kantersieg an Kantersieg reiht.

So weit die Fakten. Dass 05-Trainer Jürgen Klopp vor dem spannungsreichen Finale vehement versucht hat, die Fans noch mehr mit ins Boot zu nehmen, ist dabei nicht verkehrt. Zwei Heimspiele in den verbleibenden drei Begegnungen sind ein fettes Plus für die Rheinhessen, die aber weit davon entfernt sein dürfen, die Partien als bereits gewonnen abzuhaken. Für Aachen und St. Pauli geht es nur noch um die Ehre, um den Spaß, einem anderen in die Suppe zu spucken. Das macht aber beide Klubs umso gefährlicher.

Umso wichtiger ist es also, dass heute und am 18. Mai die "Hütte brennt", der Bruchweg von der ersten bis zur letzten Minute fest in Mainzer Hand ist. Gefragt sind natürlich in erster Linie die Spieler, die es auf dem Platz zu richten haben. Aber auch der Anhang auf den Rängen kann und muss sein Scherflein beitragen. Dies allein wollte Klopp noch einmal jedem, der sich gerne mit rot-weißen Fahnen schmückt, der das 05-Logo auf dem Auto spazieren fährt, der sich jetzt schon einmal den Termin für die große Aufstiegsfeier auf dem Domplatz vorgemerkt hat, ans Herz legen. Klopp hat die Fans nicht kritisiert, sondern das gemacht, was er auch bei seinen Spielern vor dem Endspurt versucht: Nämlich das wirklich Letzte aus jedem Einzelnen herauszukitzeln, damit das große Ziel (spätestens) am 18. Mai auch erreicht wird.