Viele Emotionen und die besten Wünsche

Die Trainer bekommen sich heftig in die Wolle, aber auch schnell wieder in den Griff

Vom 28.04.2008

grü. Als sich 05-Chefcoach Jürgen Klopp, Co-Trainer Zeljko Buvac und der Osnabrücker Trainer Claus-Dieter Wollitz in der 40. Minute am Spielfeldrand heftig ankeiften, war nicht abzusehen, dass sich Klopp und der VfL-Kollege eineinhalb Stunden später mit einer heftigen Umarmung und den besten Wünschen verabschieden würden.

Buvac hatte Wollitz Ende der ersten Hälfte nach dessen Wutausbruch angesichts einer Schiedsrichter-Entscheidung zugerufen: "Red´ doch nicht so ein Scheiß´." Doch der Osnabrücker hatte etwas anderes verstanden, nämlich: Ihr spielt Scheiß´. Deswegen gerieten sich Wollitz und Buvac noch beim Gang in die Halbzeit fast in die Haare. 05-Teammanager Axel Schuster stürmte herbei, um zu schlichten. Dann klärte sich das Missverständnis auf. "So was passiert schon einmal in solch einer emotionalen Atmosphäre. Ich habe mich gleich entschuldigt und es gab ein Shake-Hands", so Wollitz.

In der Schlussphase war Klopp auf Christian Demirtas und Daniel Gunkel richtig sauer. Demirtas plagte ein Krampf. Als Klopp den Außenverteidiger fragte, ob er raus müsse, gab der 23-Jährige jedoch keine richtige Antwort. Also entschied Klopp eigenmächtig und schickte Bo Svensson aufs Feld. Als Gunkel in der vorletzten Minute auf dem Boden lag und routiniert Zeit schinden wollte, verbot Klopp 05-Arzt Dr. Klaus Gerlach zum Mittelfeldmann zu laufen. Der Cheftrainer wollte partout weitere Nachspielzeit verhindern - diese kostete die Mainzer bei Hannover 96 schon mal einen Sieg. "Und Daniel ist dann ja auch wieder aufgestanden." Auch Chadli Amri bekam noch sein Fett weg. "Dessen Puls war schon fünf Minuten nach der Einwechslung am Anschlag." Deswegen missrieten beste Konter.

Claus-Dieter Wollitz schließlich nahm sich im Abstiegskampf noch den ehemaligen Arbeitgeber 1. FC Kaiserslautern vor. "Ein paar Kilometer von Mainz weg wird seit Jahren Geld verbrannt. Aber da hebt der Stadtrat jetzt mal schnell die Hand und erlässt dem Klub 1,4 Millionen Euro. So was ist Wettbewerbsverzerrung. Aber ich weiß eins: Nach dem 34. Spieltag sind wir nicht abgestiegen."