Anwohnerprotest via Postfach

Stadion-Gegner in Bretzenheim bleiben aktiv

Vom 11.03.2008

pau. BRETZENHEIM Obwohl es keine eingetragene Bürgerinitiative gegen das Stadion in Bretzenheim gibt, bleibt die Anwohner-Gruppe aktiv, die Bedenken gegen das Projekt anmeldet. Nach Ansicht der Bewohner des Ostergrabens hat die Einwohnerversammlung am Freitag mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Daher wolle die "nicht eingetragene BI für ein sinnvolles Stadion" weiter Unterschriften gegen das Stadion sammeln.

Die Gruppe fordert Interessierte auf, schriftlich mit ihr in Kontakt zu treten (BI Stadion, Postfach 221126, 55050 Mainz). Die Initiatoren (Namen der Redaktion bekannt) wollen nicht an die Öffentlichkeit treten, da sie beschimpft und bedroht worden seien. Zum Beleg führen sie Äußerungen in Internet-Foren von 05-Fans an.

"Niemand hat an dieser Stelle zu Aktionen gegen Stadiongegner aufgerufen, aber das eine oder andere Statement hat offenbar für Irritationen gesorgt", erklärt dazu der 05-Vorstand auf der offiziellen Fansite. "Möglicherweise humorvoll gemeinte Beiträge" könnten "von Außenstehenden, die die Gepflogenheiten in diesem Forum nicht kennen, falsch interpretiert werden, mahnt der Klub. "Wir haben ein großes Interesse daran, den Dialog mit den Bretzenheimer Bürgern auf Sachebene zu führen", bittet die Vereinsführung um "Besonnenheit in der Diskussion in diesem Forum".

Die Gegner des Projekts erinnern daran, dass es noch bis 21. März möglich ist, Fragen und Bedenken zur geplanten Arena an die Stadt zu senden (Stadtverwaltung Mainz, 61-Stadtplanungsamt, Postfach 3820, 55028 Mainz). Alle Einwände, die bis zu diesem Zeitpunkt gemacht werden, müssen in der Planung berücksichtigt beziehungsweise geprüft werden. Auf diesen Teil der Bürgerbeteiligung wies auch Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) während der Einwohnerversammlung hin.

Schüler machte nochmals deutlich, dass ein Stadionbau auf dem Portland-Gelände aus mehreren Gründen viel problematischer gewesen wäre als in Bretzenheim. Da es in Weisenau weniger Parkplätze im Umfeld gebe, hätten dort 4000 Parkplätze gebaut werden müssen. Ob der Bund bereit wäre, einen neuen Autobahnanschluss zu schaffen, halte er für fraglich. Als "höchst kritisch" beurteilte er auch die bei Heimspielen notwendige Sperrung der Wormser Straße.

In Bretzenheim werde die Koblenzer Straße nicht gesperrt, dies sei nicht nötig, versicherte Schüler.