"Die müssen wir weghauen"

FC Erzgebirge Aue geht selbstbewusst in die Partie gegen Mainz 05


grü. Fünf Punkte beträgt der Abstand des FC Erzgebirge Aue auf einen Nichtabstiegsplatz neun Spieltage vor Saisonschluss in der Zweiten Liga. Weil die Mannschaft von Roland Seitz in dieser Runde erst drei Zähler in fremden Stadien ergatterte, kommt den anstehenden fünf Auftritten zu Hause besondere Bedeutung zu. Heute Abend gastiert der FSV Mainz 05 in Sachsen. "Die müssen wir weghauen", sagt Mittelfeldmann Florian Heller, "dann finden wir wieder Anschluss ans rettende Ufer." Etwas weniger drastisch aber genauso deutlich formuliert Coach Seitz die Zielsetzung. "Wir müssen punkten. Und punkten heißt in diesem Fall gewinnen."

Erst zwei Mannschaften haben das Erzgebirge in der Saison 2007/08 als Sieger verlassen: Borussia Mönchengladbach und der VfL Osnabrück. Fünf Mal mussten sich die Auer mit einem Remis begnügen, fünf Mal feierten sie. Dass der SC Freiburg am vergangenen Sonntag einen Punkt entführte, wurmte die Gastgeber mächtig. "Aber es hilft nicht, zwei nicht gegebenen Elfmetern nachzutrauern", sagt der vierfache Saisontorschütze Heller. "Wir müssen eigentlich wieder genauso spielen wie gegen Freiburg", fordert Seitz. "Mit dem nötigen Quäntchen Glück und einer vernünftigen Leistung des Unparteiischen sollten wir einen Sieg schaffen können."

Gegen die Männer aus dem Breisgau waren die Ostdeutschen vom Anpfiff weg auf Betriebstemperatur gewesen. "Wir haben sie nicht ins Spiel kommen lassen", so Seitz. Heute Abend dürften die 05er auch nicht allzu viel Platz zum Kombinieren vorfinden. "Sicher sind die Mainzer wahnsinnig gut bestückt. Schließlich sind sie ein Bundesliga-Absteiger, der wieder nach oben will", sagt Seitz. "Aber in 90 Minuten zählt mitunter nicht wer spielt und welches System der Gegner hat." Der Sieg der Cottbuser gegen Bayern München in der Bundesliga vor drei Wochen hat Seitz noch einmal vor Augen geführt, was möglich ist.

In der Vorrunde kassierten die Auer unter Ex-Trainer Gerd Schädlich ein 1:4 am Bruchweg. Seitz hatte es bislang nur als Regionalliga-Trainer des SC Feucht mit den 05ern zu tun - den 05-Amateuren in der Regionalliga. Der 43-Jährige führt seit dem 2. Januar Regie in Ostdeutschland, nachdem er zuvor beim SC Paderborn in der Zweiten Liga tätig war. In Aue baut er vor allem auch auf die Fans. "Sie sollen die Truppe nach vorne peitschen und Fehler verzeihen. Dann können wir zusammen einen Dreier rüberziehen." Florian Heller wieder in drastischeren Worten: "Die Fans müssen anerkennen, dass wir uns den Arsch aufreißen."

Brief an DFB und DFL

Bemerkenswert ist folgende Aktion. Da die Schiedsrichterleistung von Aue kritisiert wurde, hat der Klub zusammen mit Sponsoren an die Deutsche Fußball-Liga und den DFB einen offenen Brief heschrieben. Darin mahnen sie eine faire Behandlung ihrer Mannschaft an. Beim Spiel am Ostersonntag sahen sich die Auer durch nicht gegebene Elfmeter benachteiligt.