Klopp ist die Aufstiegsprämie

Lutz Eberhard zum 1. FSV Mainz 05

Die Antwort in der Trainerfrage war überfällig, Jürgen Klopp und die Vereinsverantwortlichen haben den letztmöglichen Zeitpunkt genutzt. Die Lösung ist ungewöhnlich, passt aber genau deshalb zum 1. FSV Mainz 05. Die Mainzer Aufstiegsprämie heißt Klopp.

Es ist gut zu wissen, dass in einer weiteren Zweitligasaison eine neue Ansprache und eine neue sportliche Ausrichtung greift. Klopp kalkuliert nur mit dem Aufstieg, so ist er gestrickt, einen Notausgang gibt es nicht. Dass dadurch der Druck auf die Spieler weiter erhöht wird-, ist folgerichtig.

Es zählen in dieser entscheidenden Phase der Saison nur noch Siege und am Ende des Weges der Aufstieg. Gelingt dies nicht, ist eine Zäsur dringend erforderlich. Und jeder 05-Profi weiß, dass dies auch den Abschied aus dem heimeligen Mainz bedeuten kann. Klopp und der Verein haben mit dieser Vertragskonstellation ein klares Signal gesetzt.

Und für den Trainer Klopp ist diese Variante nicht ohne Risiko; er könnte am 18. Mai ohne Klub dastehen, da sich Bayern München für Jürgen Klinsmann entschieden hat und beim Hamburger SV keine Einigkeit zu seiner Person hergestellt werden konnte. Das war die Chance für die Nullfünfer.

Klopp weiß, ein weiteres Jahr Zweite Liga am Bruchweg macht keinen Sinn. Das Risiko für die Nullfünfer hält sich in diesem Spiel in Grenzen. Einen neuen Mann für Liga zwei wird der Verein ohne Mühe finden: Der Kader steht und lässt Raum für Veränderungen, zudem winkt das neue Stadion. Dennoch gerät Manager Christian Heidel unter einen gewissen Zeitdruck, wenn es die Zweite Liga bleibt.

Vielleicht kommt es aber dann zu einer Trainerlösung, wie vor gut sieben Jahren auch - aus den eigenen Reihen ...