Es gibt Profis des 1. FSV Mainz die mögen Trainingslager nicht. Eingebrockt haben die Kicker vom Bruchweg den Aufenthalt in der Abgeschiedenheit Mittelhessens selbst.

Eine Niederlage gegen Greuther Fürth in den vergangenen neun Partien, diese Bilanz liest sich nur auf den ersten Blick gut, denn es gab auch sechs Unentschieden und nur zwei Siege.

Und jetzt stehen die letzten acht Spieltage der Saison an: mit Platz vier als Ausgangsposition für das Ziel Wiederaufstieg. Mainz 05 gewinnt in diesen Wochen zu selten, und bei den sechs Punktgewinnen war jeweils mehr drin - sogar gegen das erstligareife Hoffenheim.

Jürgen Klopp setzt in Grünberg wieder sein besonderes Talent ein: die Ansprache an das Team. Die Konzentration auf das Wesentliche wird eingefordert, denn es ist so, dass Fußballprofis daran öfter erinnert werden wollen.

Klopp hat in den gut sieben Jahren seiner Tätigkeit in Mainz meistens den Schalter umlegen
können. Aber es muss nun auch auf dem Rasen direkt eine Reaktion erfolgen, lethargische Auftritte, vor allem vor heimischem Publikum, führen zu weiteren Punktverlusten.

Das Spiel gegen den SV Wehen, dieses besondere Derby gegen Wiesbaden, kann zum Startschuss für einen fulminanten 05-Schlussspurt genutzt werden. Nur mit Siegen kann das selbst gesteckte Ziel erreicht werden.

Und neun Punkte im zehn Tagen wären ein Signal an die Konkurrenz. Wehen, Augsburg und Paderborn - in dieser Phase wird in Jürgen Klopp die Entscheidung reifen und seine Erklärung folgen, ob für ihn die „Mission Mainz" erfüllt ist. Nur Siege werden ihm Argumente liefern, hier weiter machen zu wollen.

Und da der 05-Trainer nur erfolgsorientiert denkt und handelt, ist es ihm völlig egal, ob einige seiner Spieler das Trainingslager als sinnvoll erachten. Er verlangt nur, dass sie ihren Job, machen - und das erwarten auch die Fans.