Defensivstärkste Mannschaften der Zweiten Liga treffen aufeinander / 05er beim TSV 1860

Vom 14.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 muss am Sonntag (14 Uhr) in die Allianz Arena im Norden von München. Dort gab es für die Nullfünfer bisher noch nichts zu holen. Diesmal geht es um Punkte gegen den TSV 1860, gut 2000 Mainzer Fans werden dabei sein.


Von

Lutz Eberhard

Im Pokal setzte es im vergangenen Herbst beim Zweitliga-Konkurrenten eine unnötige 1:2-Niederlage. Im Hinspiel der Liga gab es ein souveränes 3:0 im Bruchweg-Stadion. In der Ersten Liga bot Mainz 05 gegen den FC Bayern in der Allianz Arena gute Auftritte, an einem kalten Januar-Abend 2006 im Pokal-Viertelfinale ging es in die Verlängerung, es siegte der Favorit 3:2.

Beim dritten Aufeinandertreffen steht für beide Zweitligisten einiges auf dem Spiel, denn der TSV 1860 München muss nach drei Unentschieden und vier Partien ohne eigenes Tor drei Punkte holen, soll der Aufstiegszug nicht schon an Ostern abgefahren sein. Mainz 05 überzeugte zuletzt eher auswärts, so beim 1:0 Erfolg bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und beim 1:1 in Freiburg.

"Die Münchner haben eine ganz junge Mannschaft, und mussten lange die Stürmer di Salvo und Göktan ersetzen", wundert sich 05-Trainer Jürgen Klopp über die Kritik an den Auftritten der "Löwen". "Wir wissen ja deshalb auch nicht genau, wie sie am Sonntag spielen werden. Zuletzt gab es immer Wechsel."

Klopp weiß aber auch noch nicht, wen er ins Rennen schicken kann. Gestern stiegen Milorad Pekovic (Prellung und Verhärtung) Felix Borja (Reizung an der Patellasehnenspitze am Knie) und Isaac Boakye (krank) wieder ins Training ein. Im Freitagtraining sollen dann alle wieder zusammen auflaufen. "Wir werden abwarten müssen, wie es für Sonntag aussieht", sagte Klopp, der unter der Woche seine Mannschaft bei der Besprechung des Offenbach-Spiels gelobt hatte. "Das war seit langer Zeit mal wieder der Fall. Es gab unglaublich viel Offensivaktionen. Der Ansatz war immer richtig, es gab Impulse zum Umschalten, Rausrücken und frühen Stören", beschrieb Klopp gestern. Nach 25 Minuten habe das Team auch auf die "zweiten Bälle" reagiert. Gegen die Münchner sei eine hohe "taktische Disziplin" erforderlich.

Die "Löwen" stehen kompakt und können gut von Defensive auf Offensive umschalten. Immerhin treffen mit 1860 und den Nullfünfern die beiden Klubs aufeinander, die statistisch gesehen, die bis jetzt besten Defensivabteilungen beschäftigen - München mit 23 Gegentreffern und Mainz mit 22 Gegentreffern in 23 Spielen. Klopp sieht bei den Gastgebern in der Leistungsfähigkeit von José Holebas, den Brüdern Sven und Lars Bender, Fabian Johnson sowie Stürmer Mustafa Kucukovic viel Entwicklungspotenzial.

Wer bei Mainz 05 in der "großartigen Arena", so Klopp, im Sturm aufläuft ist noch offen. Borja und Boakye fehlten im Training. Alternativen wären Chadli Amri und Srdjan Baljak. Im Mittelfeld sind keine Veränderungen zu erwarten. Für Elkin Soto käme ein Einsatz zu früh, wie das Testspiel gegen Darmstadt 98 (1:0) am Mittwoch gezeigt hatte. "Er ist nicht bei hundert Prozent. Er hat in einem langen Zeitraum kein Spiel bestritten", betonte Klopp gestern. "Er bleibt für uns ein superwichtiger Spieler, er ist auf einem guten Weg." Und der 05-Coach schob nach: "Wenn es plötzlich Blubb macht, bin ich gerne bereit, anders zu entscheiden."