20. Spieltag: 1.FC Nürnberg - Borussia Mönchengladbach 2:1 (2:0)
Überflüssige Niederlage in Nürnberg


Marc Basten Sonntag, 03. Februar 2013 - 17:26 Uhr

Mit 1:2 (0:2) unterlag Borussia Mönchengladbach am Sonntag beim 1.FC Nürnberg. Der Club erschlich sich durch eine Schwalbe von Mak bereits nach vier Minuten die Führung per Elfmeter, Pekhart erhöhte nach einer halben Stunde. Der Anschlusstreffer von Patrick Herrmann nach der Pause reichte nicht für die Borussen.

Borussias Trainer Lucien Favre musste in Nürnberg auf den verletzten Håvard Nordtveit verzichten, der aufgrund der Erkrankung von Granit Xhaka durch Lukas Rupp ersetzt wurde. Für Rupp, zum Ende der Hinrunde Stammspieler auf der rechten Seite, war es im neuen Jahr der erste Einsatz in der Startelf. Der ehemalige Karlsruher übernahm die Nordtveit-Position auf der Doppel-6 neben Thorben Marx, Tolga Cigerci blieb auf rechts.

Ansonsten änderte Favre seine Startelf gegenüber dem Sieg am letzten Wochenende über Fortuna Düsseldorf nicht. Roel Brouwers blieb in der Innenverteidigung und führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld, der wiedergenese Martin Stranzl saß auf der Bank.

Die Partie begann für die Borussen äußerst unglücklich. Nürnberg bekam früh eine erste Ecke zugesprochen, welche die Gladbacher nicht weit genug abwehren konnten. Frantz bekam an der Strafraumgrenze den Ball unter Kontrolle und dribbelte quer in den 16er. Thorben Marx versuchte zu attackieren, zog jedoch rechtzeitig zurück. Frantz legte jedoch eine blitzsaubere Schwalbe hin, auf die der erfahrene Schiedsrichter Florian Meyer hereinfiel.

Er gab Elfmeter, den Simons zur frühen Führung für die Gastgeber nutzte (4.). Die scherten sich wenig darum, dass dieser Start nach Maß durch eine grobe Unsportlichkeit zustande gekommen war und machten sich in der eigenen Hälfte breit.

Die Borussen zeigten sich ob der Benachteiligung etwas irritiert und fanden nicht wirklich in die Spur. Dabei hatten die Gladbacher deutlich mehr Ballbesitz als die Nürnberger, doch sie taten sich sehr schwer, eine Lücke im Nürnberger Dickicht zu finden. In der 8. Minute gelang es, als Arango auf Herrmann passte, der sich im Strafraum im Laufduell durchsetzte und auch an Torwart Schäfer vorbei lief. Doch der Winkel für Herrmann war etwas zu spitz, so dass er den Ball nicht mehr richtig aufs Tor bekam – ein Nürnberger klärte kurz vor der Linie.

Borussia hatte mehr vom Spiel, leistete sich im Spielaufbau jedoch ungemein viele einfache Ballverluste. Das führte nicht nur dazu, dass ständig korrigiert und wieder mühsam von hinten heraus aufgebaut werden musste, sondern brachte Nürnberg nach einer halben Stunde sogar den zweiten Treffer. Thorben Marx spielte an der Mittellinie einen verunglückten Pass in Richtung Cigerci. Nürnberg konterte in Überzahl, Pekhart traf schließlich mit einem strammen Schuss unhaltbar für ter Stegen ins Eck.

Es lief also alles schief für die Borussen, was nur schieflaufen konnte. Und das sollte sich auch in der Folgezeit nicht ändern. Nach einer abgewehrten Ecke legte Patrick Herrmann einen Riesensprint hin, doch seinen Schuss aus 15 Metern parierte Schäfer (36.). Genauso wie den den Schuss von de Jong, der nach Zuspiel von Brouwers plötzlich blank stand. Anders als zuvor Pekhart, der aus ungünstigerer Position zielsicher abschloss, schoss der Niederländer zentral aufs Tor, so dass Schäfer abwehren konnte (43.).

Zur zweiten Halbzeit nahm Lucien Favre keine personellen Änderungen vor, taktisch hatte er bereits nach knapp einer halben Stunde auf ‚sein‘ 4-3-3 umgestellt.

Die Borussen blieben weiterhin das überlegene Team, ohne wirklich Durchschlagskraft entwickeln zu können. Ein Freistoß von Arango aufs kurze Eck war zunächst die einzige nennenswerte Aktion auf das Nürnberger Tor (56.). Zwei Minuten später schaltete Roel Brouwers schnell und schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte lang auf Landsmann de Jong. Der verlängerte per Kopf auf Hermann, der Youngster lief energisch in den Strafraum und nagelte den Ball zum Anschlusstreffer unter die Latte.

Kurzzeitig hatte man nun das Gefühl, als ob die Borussen das Spiel komplett drehen könnten. Doch unverständlicherweise vermochten die Gladbacher den Schwung des Torerfolgs nicht mitzunehmen. Sie wirkten gehemmt und schafften es nicht, den Hebel komplett auf Offensive umzulegen. Lediglich ein Schuss des eingewechselten (und kurz darauf verletzt ausgewechselten) Peniel Mlapa von der Strafraumgrenze sprang bei den Offensivbemühungen heraus (68.).

Auf der anderen Seite stabilisierten sich die Nürnberger und konnten das Spiel nun offener gestalten. In der 79. Minute leistete sich ter Stegen einen schlimmen Fehlpass, in dessen Folge Mak zum Abschluss kam. Doch ter Stegen machte seinen Fauxpas mit einer tollen Parade wieder wett.

In der Schlussphase enttäuschten die Borussen auf ganzer Linie, denn sie schafften es nicht, auch nur einen gefährlichen Angriff zu inszenieren. Auch als in den letzten Minuten die Brechstange ausgepackt und Brouwers nach vorne geschickt wurde, geriet das Nürnberger Tor nicht wirklich in Gefahr.

So blieb es am Ende bei einem ziemlich dreckigen Nürnberger Sieg, der aufgrund des erschlichenen Elfmetertores und der oftmals unfairen Spielweise der Gastgeber keinesfalls verdient war. Andererseits haben es sich die Borussen durch ihr fehlerbehaftetes Spiel in der ersten Halbzeit und der offensiven Armut in der Schlussphase selbst zuzuschreiben, dass es die erste Niederlage des Jahres setzte.

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